Entwarnung für: Metalle in EZigarettendampf gefunden

Entwarnung:

Vielleicht hat der eine oder andere den Artikel vom 01. April 2013 gelesen, in dem es um eine Studie ging in der „Spuren von Metallen im EZigarettendampf“ gefunden worden sind. In dem Artikel wurden schon einige Vergleiche zu gefundenen Metallspuren in Nikotininhalatoren gezogen und teilweise die unfaire und einseitige Präsentation der Studienergebnisse dargestellt:

Scaremongering: Metalle in EZigarettendampf gefunden

 

Bill Godshall, Vorsitzender der unabhängigen Nichtraucherorganisation „Smokefree Pennsylvania“, hat Prof. Dr. Michael Siegel die „USP standards“ zukommen lassen. „USP“ steht hier für „United States Pharmacopeial Convention“ – in dieser werden unter anderem die Maximalwerte für bestimmte Stoffe in Arzneimitteln festgelegt. Arzneimittel dürfen also in den USA diese Werte enthalten und es besteht keinerlei Gefahr für den Konsumenten. Wenn man jetzt diese erlaubten Maximalwerte für Inhalationsarzneimittel mit den Studiendaten vergleicht wird klar, dass die Studie nur eins versucht hat: Angst zu erzeugen!

Williams et al. veröffentlichten, dass diese Mengen in insgesamt 10 „zügen“ einer EZigarette gefunden wurden:

Blei: 0.017 mikrogram
Kupfer: 0.203 mikrogram
Chrom: 0.007 mikrogram
Nickel: 0.005 mikrogram

Da „10 züge“ an einer EZigarette ungefähr mit einer Tabakzigarette zu vergleichen sind, können wir hier ein paar nette Berechnungen anstellen. Nehmen wir mal an, dass ein durchschnittlicher EZigarettenkonsument (Dampfer) ca. 2 ml Liquid am Tag verdampfen würde. Das entspricht von der Zuganzahl ca. einer Schachtel Zigaretten á 20 Tabakzigaretten.
Dann müssten wir nur die Anzahl der Züge mit Anzahl der Zigarette multiplizieren und schon hätten wir die Gesamtzahl von Schadstoffen die über den Tag von einem Dampfer aufgenommen werden würden.
Wir müssten also nur die o.A. Daten mit 20 mal nehmen und dann kommt dabei heraus:

Blei: 0.34 mikrogram
Kupfer: 4.06 mikrogram
Chrom: 0.14 mikrogram
Nickel: 0.1 mikrogram

Und jetzt schauen wir uns einmal die USP-Standards an… Die Standards, welche die maximal erlaubte Dosis für die Stoffe/Metalle in Inhalationsarzneimitteln in den USA festlegt. Laut den „United States Pharmacopeial Convention, Revision Bulletin, Elemental Impurities–Limits, February 1, 2013“ wären maximal in Inhalationsarzneimitteln erlaubt:

Blei: 5.0 mikrogram
Kupfer: 100 mikrogram
Chrom: 25 mikrogram
Nickel: 1.5 mikrogram

Das bedeutet nun, dass selbst ein Dampfer, welcher viel Liquid konsumiert (10 züge entsprechen ca. 0,1 ml Liquid), könnte knapp 6ml Liquid am Tag verbrauchen und hätte immer noch nicht die Anzahl von Metallen Inhaliert, die gem. den USP-Standards als „Sicher für Inhalationsarzneimittel“ gelten.

Wenn man also nach der Studie von Williams et al. geht, hat man als Dampfer nichts mehr zu befürchten, als von Inhalationsarzneimitteln zu erwarten ist: Sie sind als „sicher“ eingestuft!

 
Lessons learned #1:
Anders als bei der Tabakzigarette inhalieren die Konsumenten von EZigaretten kein(e) Kohlenmonoxid, Formaldehyd, Acrolein, Blausäure, Arsen oder gar krebserzeugende polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe. Die EZigarette mag 1000 mal weniger schädlich als die Tabakzigarette sein – Trotzdem ist es immer noch Möglich sie weiter zu verbessern! Und das sollten die Hersteller auch tun! Verlötungen sind in Verdampfern z.B. nicht immer nötig – oft genug kann man einen Draht auch festklemmen (dafür gibt es mehrere funktionierende Beispiele).

Lessons learned #2:
Egal was für „Ergebnisse“ bezogen auf die EZigarette und die Liquids noch veröffentlicht werden – Man sollte immer ein Auge auf die Dosisangaben haben. Bisher entpuppten sich sämtliche Studienergebnisse die auf den ersten Blick „furchtbar“ waren, letztendlich als Argument für die EZigarette! Und ich habe die starke Vermutung, dass sich das nicht ändern wird.

(mal wieder) Grinsend,

Rursus

Quellen:

Metals in Electronic Cigarette Vapor are Below USP Standards for Metals in Inhalation Medications
United States Pharmacopeial Convention, Revision Bulletin, Elemental Impurities–Limits, February 1, 2013

Comments

  1. Heinrich Weige
    10. April 2013 - 23:08

    Tja, wieso wundert man sich nicht mehr über solche Ergebnisse… aber wieder ein Teil mehr im Puzzle des Bildes: „die Vernichtung der e-Zigarette“!
    Beim nächsten öffentlichen Auftrtt wird man dann gefragt, ob einem aufgrund der vielen Metalle nicht schon die Lunge in den Kniekehlen hängt!
    Wünsche allen allzeit „Gut Dampf“! 😉

    • Na ja, jetzt kann man ja Antworten: „Das sind rein Arzneimitteltechnisch für gut befundene Metalle, wie sie auch in Inhalatoren vorkommen“ 😀

  2. Als ob das jemand davon abhalten wird;-)

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