CDC: "Vielleicht Nein" ist das neue "JA!"

Nachdem ich am 28. August mit dem Beitrag „Das CDC belügt die Öffentlichkeit massiv“ die größten Unzulänglichkeiten der Pressemeldung des CDC aufs Korn genommen habe, will ich heute etwas eher diffiziles betrachten:

Die Datengewinnung!

Keine Angst – Das wird gar nicht weh tun (außer man bekommt dabei einen Lach oder Heulkrampf).

Wie ich hier schon erklärt habe, hat das CDC in dem betreffenden Fragebogen zwei Fragen zur E-Zigarette gestellt und aus diesen ihre offiziellen Schlussfolgerungen gezogen. Diese zwei Fragen waren:

1. Denkst Du, dass Du im nächsten Jahr eine Tabakzigarette rauchen wirst?
2. Wenn einer deiner besten Freunde dir eine Tabakzigarette anbietet, würdest Du sie rauchen?

Schwangerschaft und E-Zigarette?

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am 26. August einen Bericht zur E-Zigarette veröffentlicht. Dieser Bericht wird zur Zeit sehr, ich nenne es mal, „kontrovers“ diskutiert. (Beispiel HIER und HIER)

Da der WHO-Bericht zur E-Zigarette etwas länger ist und einige sehr eigenartige Schlussfolgerungen aus für E-Zigaretten eigentlich positiven Studien zieht, will ich hier nach und nach einige dieser „eigenartigen Schlussfolgerungen“ näher betrachten.

Den Anfang mache ich heute mit einem Satz auf Seite 3 des WHO-Berichts:

„Nikotin kann negative Auswirkungen während der Schwangerschaft haben und könnte zu Herz-Kreislauferkrankungen beitragen.

Original: „It [Nicotine] can have adverse effects during pregnancy and may contribute to cardiovascular disease.“

Das CDC belügt die Öffentlichkeit massiv

Nachdem die WHO gestern durch eine seltsame In­ter­pre­ta­ti­on der bisherigen Studienlage die Öffentlichkeit verwirrt hat, ist jetzt das US-amerikanische Center for Desease Control and Prevention (CDC) auch mit voller Kraft dabei, die Menschen zu verunsichern.

Am 25. August 2014 hat das CDC eine Pressemitteilung veröffentlicht, die erschreckend ist:

Laut dem CDC haben 2013 mehr als 250.000 US-amerikanische Nichtrauchende Jugendliche E-Zigaretten benutzt. Weiterhin sollen 43,9 Prozent von diesen Jugendlichen evtl. vorhaben demnächst eine Tabakzigarette zu probieren (im Gegensatz zu nur 21,5 Prozent der Jugendlichen, die noch keine E-Zigarette ausprobiert haben.

WHO: Zu wenig Studien

Die WHO wird sich im Oktober 20104 zur sechsten „Conference of the Parties“ (COP6) in Moskau treffen um die Wege und Ziele für die nächsten Jahre abzustecken.
Für dieses COP6 werden schon jetzt die vorläufigen Tagesordnungen veröffentlicht (Wohlgemerkt: Vorläufige Tagesordnung! Das ist keine Forderung der WHO, wie einige Medien z.Zt. verbreiten). In diesen Papieren stehen schon jetzt die wichtigsten Eckpunkte und Informationen.

In der vorläufigen Tagesordnung für COP6 steht unter anderem geschrieben, dass es im Moment noch nicht genug Studien bzw. Beweise geben würde um z.B. auszuschließen, dass Dritte nicht ggf. durch „Passivdampf“ gefährdet werden.

Ausstiegsdroge E-Zigarette

Update 01. Juli 2015:
Aufgrund der sich immer weiter verdichtenden Beweislage, habe ich am 16. Januar 2015 eine neue Zusammenfassung zu dem Thema geschrieben: „Sachstand zur E-Zigarette: Einstiegs- oder Ausstiegsprodukt?„. Eine Zusammenfassung, die mittlerweile unter anderem von Cancer Research UK und von der Nichtraucherorganisation ASH UK geteilt wird: Jugendliche und erwachsene Nichtraucher nutzen die E-Zigarette in der Regel nicht (Anteil der Nichtraucher bei ca. 1 Prozent).

Originalbeitrag:
In der Vergangenheit wurde schon die eine oder andere Sau durchs Dorf getrieben, wenn es um das Thema E-Zigarette ging. Wie ich hier bereits erklärt hatte, wird das wohl auch in Zukunft nicht viel anders aussehen – Trotz der eindeutigen Studien „Pro-E-Zigarette“.