Verbietet Autos!
Eine Studie die in im renomierten „Journal of Public Health“ veröffentlicht wurde, verlangt danach, dass Autos verboten werden müssen.
Aus der Studie „Are cars the new tobacco?„:
PKW verursachen erhebliche gesundheitliche Schäden. Die Auswirkungen sind Bewegungsmangel, Übergewicht, Tod und Verletzung infolge von Unfällen, Herz- und Atemwegserkrankungen durch Luftverschmutzung, Lärm, Klimawandel und der Trennung der Menschen von Grünanlagen durch zu viele Strassen.Die Autolobby verhindert Maßnahmen, welche die PKW-Nutzung beschränken würden. Dabei greift sie zu ähnlichen Taktiken wie die Tabakindustrie. Standort- und Gestaltungsentscheidungen bei der Städteplanung haben Umgebungen hervorgebracht, die eine KFZ-Abhängigkeit wiederspiegeln. Der Besitz und die Nutzung von KFZ haben in den letzten Jahrzehnten zugenommen und es gibt für Maßnahmen, welche dies verringern würden, wenig öffentliche Unterstützung.
Wer jetzt nach dem Datum oben links schielt und dort den 1. April erwartet: Nein – Heute ist der 21. Mai 2013.
Diese Studie ist ernst gemeint! Diese Studie wurde wirklich so publiziert!
Jedoch wollen die Autoren damit nicht wirklich KFZ verbieten, sondern vielmehr auf ein anderes Problem aufmerksam machen: Das immer wieder auftauchende Problem von Menschen, die sich vorgeblich um die öffentliche Gesundheit sorgen das Offensichtliche zu leugnen…. Am eigentlich Problem vorbei zu reden… Für das Ziel, die Öffentlichkeit zu instrumentalisieren.
Die Autoren der Studie greifen zu einer Analogie und vergleichen KFZ mit Tabak – Drehen damit den Gesundheitswächtern eine lange Nase, weil sie ihnen ihre Argumente unter die selbige reiben.
KFZ stossen giftige Abgase aus, führen zu Tod und Krankheit – Wir sind Abhängig von der Mobilität. Aber ist das die Schuld des KFZ? Die Schuld des Fahrers? Des Herstellers? Oder vielmehr ein Produkt der Umgebungsvariablen?
Was wäre die Lösung? Alle KFZ verbieten und den Menschen zu zwingen, zu Fuss zu gehen? Das macht niemand mit… Anreize bieten, damit die Menschen das KFZ stehen lassen und freiwillig auf das unschädlichere Rad umzusteigen – Das schon eher!
Wie sieht es beim Tabak aus? Zigaretten überall verbieten und die Menschen zum aufhören zwingen? – Prohibition hat noch nie funktioniert (Amerika hat da in der Vergangenheit ein wenig Erfahrung sammeln können). Den Menschen eine weniger schädliche Alternative zur Tabakzigarette zu bieten, könnte da schon eher klappen.
Eine fast unschädliche Alternative wie die EZigarette!
Aus diesem Grund sollte ein Fahrrad nicht so besteuert werden wie ein KFZ: Weil es wesentlich weniger schädlich ist (von „Gesund“ rede ich hier absichtlich nicht…).
Kai
22. Mai 2013 - 11:55
Das erinnert mich sehr an DHMO :-), und passt meiner Meinung nach ebenso gut zur Thematik.
http://www.dhmo.de/
Racket
6. Juni 2013 - 21:51
Die lange Autowelle (seit den 50/60ern) flacht langsam von selbst ab. Die Arbeitsverhältnisse sind „flexibler“ und unsicherer geworden. Der prekäre Geringverdiener von heute (das sind schon längst keine Ungelernten mehr) wird sich 2-mal überlegen, ein Auto zu unterhalten. Im weniger wohlhabenden europäischen Ausland (= Süden, Osten) ist das eigene Auto häufigster Grund für private Überschuldung, vllt. ja auch bald in Dtl. Dieser Prozess läuft natürlich graduell und regional/national unterschiedlich schnell ab.
Letztenendes gilt auch hier: Sein bestimmt das Bewusstsein. Und in der jungen Generation der urbanen Gegenden ist das Statussymbol Auto schon gebröckelt.
Sachlich spricht jedenfalls das Meiste gegen den motorisierten Individualverkehr (somit auch gegen die E-Auto Lüge). KFZ als Kultur-technik ist aber auch Ausdruck unserer Lebenswirklichkeit, deswegen ist ein bloßes Verbot ohne die Veränderung von dieser sicherlich weltfremd. Interessant ist aber, dass wohl die meisten bei solchen „Banalitäten“, wie der Beschränkung von Rauchen, Alktrinken und „fahrn fahrn fahr auf der Autobahn“ aufschreien und darin gleich eine orwellsche Verschwörung ausmachen. Nur die wenigsten vergegenwärtigen sich dagegen, wie sehr unser Lebensverlauf und unsere Bedürfnisse ohnehin „gemacht“ werden.