Skandalöse Propaganda von einem Pharmaunternehmen Falschinformation der Europäischen Union, um Entscheidungen über elektronische Zigaretten zu manipulieren
Von Dr. Farsalinos
Obwohl meine Arbeit sich auf die Wissenschaft konzentriert, muss ich zu meinem Bedauern einen Kommentar zu einem politischen Thema abgeben. Allerdings ist dieses Thema von großer wissenschaftlicher und gesundheitlicher Bedeutung.
Vor wenigen Tagen erhielt ich eine E-Mail mit der Information, dass ein Brief von einem Pharmaunternehmen an alle Abgeordneten (über eine PR-Firma) gesendet wurde. Sie präsentierten Beweise aus einer Studie von Bullen und Mitarbeitern, um zu befürworten, dass der Nikotingehalt in E-Zigaretten auf 12 mg/ml gesenkt werden sollte. Im Folgenden wird der Brief der Öffentlichkeit zum ersten Mal präsentiert:
Schreiben
Thema: Wissenschaftliches Feedback zum Kompromissentwurf der Kommission zu Artikel 18 – Trilog-Verhandlungen auf TPD
Liebe …
Angesichts des neuen Textvorschlags zu nikotinhaltigen Produkten (Art. 18), der vor kurzem von der Europäischen Kommission ausgearbeitet wurde, würden wir gerne zusätzliche Erkenntnisse von *** Pharma für die Diskussionen über die Richtlinie über Tabakerzeugnisse beisteuern.
*** Pharma versteht, dass der neue Entwurf das Ergebnis der intensiven Verhandlungen und des Meinungsaustauschs zwischen den europäischen Institutionen in den vergangenen Wochen ist und begrüßt daher den Vorschlag. *** Pharma ist überzeugt, dass mit einer kleinen, wissenschaftlich basierten Modifikation des Limits auf 12 mg/ml der neue Text zu einem ausgewogenen Kompromiss zwischen dem Europäischen Parlament, Rat und Kommission (die 20mg/ml vorschlagen) führen könnte.
Eine aktuelle wissenschaftliche Studie an E-Zigaretten mit einem Gesamtgehalt von 16 mg hat gezeigt, dass E-Zigaretten das Verlangen zu rauchen reduzieren. Ein Gehalt von 16 mg kann also diese Erwartungen erfüllen, die Konzentrationsgrenze liegt bei 12 mg/ml. Es scheint ratsam, einen vorsichtigen Ansatz bei der Einschränkung des Gehalts zu befolgen, wenn man bedenkt, dass es nur sehr begrenzte wissenschaftliche Beweise für die Sicherheit von E-Zigaretten gibt. Die Beschränkung des Gehalts auf eine Konzentration von höchstens 12 mg/ml wird dafür sorgen, dass die Abgabe von Nikotin an den Benutzer nicht signifikant die durch Arzneimittel gelieferte Menge übertrifft, wodurch das Risiko von kurz-und langfristigen unerwarteten Nebenwirkungen reduziert wird. 12 mg/ml als rationale Grenze aus wissenschaftlicher und gesundheitlicher Sicht ermöglicht so aber immer noch erwachsenen Rauchern, die ihr Nikotin aus E-Zigaretten erhalten wollen, einen potenziellen Nutzen.
Wir haben uns die Freiheit genommen, ein kleines Video zu präsentieren, das zeigt, wie *** Pharma flüssiges Nikotin in der kommerziellen Serienfertigung handhabt. Es zeigt, wie flüssiges Nikotin sachgemäß behandelt wird, auf der Grundlage, dass es so giftig wie Arsen und Strychnin ist.
Wir stehen zu Ihrer Verfügung, sollten Sie irgendwelche Fragen oder Kommentare zu den obigen Ausführungen haben.
Vielen Dank im Voraus für Ihre Aufmerksamkeit.
Mit freundlichen Grüßen,
*******
Im Namen von *****
Präsident und CEO
*** Pharma
Ende des Briefs
Einige Punkte ergeben sich aus diesem Brief. Vor allem, warum hat das Unternehmen versucht, die Meinung und die Abstimmung der Abgeordneten zu beeinflussen? Man würde annehmen, da sie den wissenschaftlichen Hintergrund haben, es zu tun, ist es legitim, die Mitglieder des Europäischen Parlaments (die keine Experten sind und nicht die Wissenschaft hinter Nikotin und E-Zigaretten kennen), über solche Themen zu informieren. Allerdings wird die Hälfte der Daten präsentiert, um die Wahrheit zu verzerren, auch Propaganda Argumente (wie zB: „Nikotin – ein tödlicher Tropfen“ und „so giftig wie Arsen und Strychnin“) und (buchstäblich und absichtlich) die jüngsten wissenschaftlichen Veröffentlichungen zu ignorieren. Das macht dies zu einem Schritt von fragwürdiger Ethik. Es zeigt, dass diese pharmazeutischen Unternehmen aktiv Lobbyarbeit gegen die elektronische Zigarette betreiben. Ich frage mich, wie viele Briefe ähnlich wie diese an die Abgeordneten gesendet wurden und wie dies ihre Perspektive auf E-Zigaretten beeinflusst. Ich werde nicht die Gründe für den Einsatz einer solchen Strategie kommentieren, es ist aber meine ethische Verpflichtung, die gesamte wissenschaftliche Wahrheit bezüglich des von der pharmazeutischen Firma aufgebrachten Themas aufzudecken und eine ordnungsgemäße und zuverlässige Information zu liefern. Unten ist der Brief, der an die Abgeordneten geschickt wurde, um die ganze Wahrheit über das Nikotin-Thema zu liefern.
Schreiben
Sehr geehrte Abgeordnete
Wir haben Kenntnis von dem Schreiben unten, das im Europäischen Parlament von Lobbyisten ***** verteilt wurde im Namen von *** Pharma. In ihm macht Letztere eine Reihe von irreführenden Behauptungen über beides, elektronische Zigaretten und Nikotin, in der Hoffnung, dass die Abgeordneten zustimmen, die Menge von Nikotin in diesen Geräten auf das nutzlos niedrige Niveau von 12mg/ml zu reduzieren. Sie behauptet in der Betreffzeile ihrer E-Mail, dass dies ein „wissenschaftlicher Kommentar“ sei. Wir würden behaupten, dass es alles andere als das ist.
*** behauptet, „der weltweit führende B2B-Anbieter von Nikotinersatztherapie“ zu sein, und wir verstehen den Wunsch von Big Pharma, ihren Markt schützen. Doch was sie vorschlägt wäre schlecht für die öffentliche Gesundheit durch das Verbot von den meisten E-Zigaretten auf dem Markt, und wird in keiner Weise durch wissenschaftliche Daten unterstützt. Wir wollen die Abgeordneten auffordern, sich auf die Seite der Wissenschaft und der Raucher zu stellen, die verzweifelt nach einer Alternative suchen zu einem Produkt, das die Hälfte von ihnen letztlich töten wird.
Elektronische Zigaretten
Die im Schreiben genannte Studie von Bullen et al. hat in der Tat gezeigt, dass die genannten 16 mg E-Zigarette 40% weniger Nikotin abgibt verglichen mit dem Nikotin-Inhalator, wie in Abbildung 1 gezeigt. Die Wirkung der elektronischen Zigarette, das Rauchverlangen zu senken, wurde der sensorischen Stimulation und dem Verhaltensaspekt der elektronischen Zigarette zugeschrieben, aber nicht der Nikotinabgabe und -Absorption.
Es ist fraglich, warum Heilnikotinprodukte, die als Produkte zur Raucherentwöhnung versagt haben, als Richtlinie für die Festsetzung des Nikotingehalts in E-Zigaretten verwendet werden sollen, wie *** Pharma vorschlägt. Stattdessen sollten Zigaretten als Leitfaden verwendet werden und die E-Zigaretten sollten Nikotin in ähnlicher Weise wie Zigaretten liefern, es sei denn, wir wollen nicht, dass sie Rauchern erfolgreich den Umstieg von Tabak auf eine E-Zigarette ermöglichen (was, wie wir sicher sind, nicht Ihre Absicht ist).
Wie die Autoren der Studie feststellten (siehe Abbildung oben), liefert die 16mg E-Zigarette 10-mal weniger Nikotin an den Benutzer im Vergleich zu Zigaretten (Mean Cmax). Es ist unwahrscheinlich, dass dies als zufriedenstellend von den Benutzern angesehen wird. Eine entsprechende Schlussfolgerung aus dieser Studie sollte sein, dass die Nikotinkonzentration in e-Zigaretten Flüssigkeiten deutlich erhöht werden sollte, um das durch Zigaretten gelieferte Niveau erreichen zu können.
Nikotin Gefahren: falsche Aussagen von Big Pharma
Wie Sie vielleicht wissen, ist die Frage der Nikotin-Überdosierung oder Vergiftung bei der Verwendung von elektronischen Zigaretten nicht existent. Die Aussage von *** über Nikotin als so tödlich wie Arsen oder Strychnin ist erwiesenermaßen nichts weiter als ein Mythos, der hauptsächlich auf über 150 Jahre alten zweifelhaften Selbstversuchen basiert. Eine wissenschaftliche Überprüfung von Prof. Bernd Mayer hat gezeigt, dass die letale Dosis beim Menschen zwischen 500-1000mg liegen wird (siehe: Mayer B. Wie viel Nikotin tötet einen Menschen Rückverfolgung der allgemein akzeptierten tödlichen Dosis zu zweifelhaften Selbstversuchen in das neunzehnte Jahrhundert. Archives of Toxicology 2013). Außerdem ist es unmöglich für einen Benutzer, durch eine E-Zigarette vergiftet zu werden, weil die Benutzer ihre Nikotinaufnahme nach ihren eigenen Bedürfnissen selbst steuern.
Deshalb wurde seit ihrer Einführung auf dem Markt bis heute keine durch eine elektronische Zigarette verursachte Nikotin-Überdosierung verzeichnet.
Von einem Pharmaunternehmen mit langjähriger Erfahrung in Nikotin, wie ***, wird erwartet, dass sie diese Informationen kennen, aber leider legen sie Ihnen diese Informationen nicht vor. Unsere Aufgabe ist nicht zu bewerten, warum sie dies getan haben, aber Sie korrekt über die wahren Implikationen und Auswirkungen der vorgestellten Studien zu informieren.
Mit freundlichen Grüßen
Ende des Briefs
Ich bin absolut sicher, dass die Abgeordneten clever genug sind, um die Spiele, die hinter dem Rücken der Dampfer und Raucher gespielt werden, zu realisieren. Wir werden in unseren Bemühungen, die Wahrheit über dieses sensible Thema der öffentlichen Gesundheit zu offenbaren, nicht nachlassen, ohne Tatsachen zu verbergen, egal ob positiv oder negativ für E-Zigaretten. Dies ist unser bisheriges Vorgehen, und so werden wir weitermachen.
Dr. Farsalinos
Quellen:
Original von http://www.ecigarette-research.com/web/index.php/2013-04-07-09-50-07/142-scandalous-propaganda-from-a-pharmaceutical-company
Übersetzung von http://www.e-rauchen-forum.de/thread-71330-post-1513709.html#pid1513709
elZette
5. Dezember 2013 - 19:32
Wir (elZette) sind schon fast vom Schlimmsten ausgegangen….
…. aber der Blog lebt!
Es tut sich vermutlich sehr viel auf EU-Ebene. Aber wohl anscheint nichts Gutes.
Es scheint wohl so, dass BigPharma und BigTabacco versuchen mit Ihren Handlangern auf die EU erheblichen Druck auszuüben. Es scheint denen jedes Mittel Recht zu sein.
Leider (!) steigen seit Mitte September in der E-Zigarettenbranche die Umsätze und momentan ist auch das Weihnachtsgeschäft voll im Gange. Die Händler sind gerade mehr als beschäftigt. Die aktiven Dampfer erklären vermutlich Neueinsteigern den Einstieg. Es scheint mir so, dass niemand im Moment mitbekommt, was da gerade auf EU-Ebene passiert. Wenn BigTabacco und BigPharma eine gemeinsame Lösung finden und die Mitglieder des EU-Parlaments überzeugen können, dann ist es erstmal vorbei mit dem günstigen und vielseitigen E-Zigarettenmarkt den wir jetzt kennen. Dann gibt es definitiv die Marktneuordnung, die die bisherigen Marktakteure unbedingt wollen.
Wir glauben nicht an die parlamentarische Demokratie. Wir glauben nur an die Macht des Kapitals.
Wir müssen den Politikern zeigen, dass wir Sie beobachten und uns ggf. wehren.
Wir müssen handeln! Jetzt! Sofort!
Wir müssen und werden was tun! Wehrt euch! Schreibt an die EU! Beschwert euch!
Alle!
Rursus
5. Dezember 2013 - 20:34
Ja es tut sich etwas… Leider gibt es erst seit kurzem Informationen, die man auch veröffentlichen… kommentieren kann.
Ich glaube, dass sich da in den nächsten zwei Wochen noch mehr als genug tun wird.
Vielleicht läßt der Trilog ja kurz vor Weihnachten die große Überraschung aus der Schachtel…
Arno Konopka
5. Dezember 2013 - 22:21
Warum kann man , uns Dampfern , nicht das damfen lassen. Vorher hat keinem , es intressiert , was für uns gesund ist und jetzt machen , die , so ein tara , wegen der E-Zigarette. Es geht denen doch nur , ums geld. Wenn immer mehr , zur E-Zigarette wechseln , werden die Tabaksteuern weniger und auch , die Tabakkonzerne , machen verluste. Das spüren sie jetzt schon , bei weit über 2 millionen dampfern. ( nur in Deutschland) Seit ich dampfe , fühl ich mich wieder besser. Ich bekomme wieder richtig luft , raucherhusten ist weg , geruchssinn und geschmackssinn sind wieder da. Und das , nach 38 jahren rauchen.
Rursus
5. Dezember 2013 - 23:06
Um Geld und Kontrolle geht es den großen Firmen und den Mächtigen! Viele andere meinen es nur gut… Das sind Unwissende, die meinen den Bürgern von Europa etwas gutes zu tun…
Neudampfer
9. Januar 2014 - 8:40
Die E-Zigarette hat mir (und vielen 100.000 anderen auch) vermutlich das Leben gerettet.
Sollte es durch Einschränkungen jedweder Art, aufgrund von gesetzlichen Regelungen dieser blindwütigen und lobbygesteuerten Unwissenden, zur Gefahr kommen wieder auf den Pyrodreck zurückgreifen zu müssen, so werte ich das als Angriff auf mein Leben und meine Gesundheit, und werde das so händeln wie man es eben tut, wenn Leib und Leben bedroht sind….
Peter
3. Juni 2014 - 15:04
Ich weiß nicht, vielleicht habe ich etwas übersehen? Aber soviel ich verstanden habe, geht es nur um eine Regulierung der Herstellung der E-Zigaretten und nicht um ein Verbot. So habe ich es auf dieser Website zu EU Informationen mitbekommen, die eigentlich Top Infos hat. Ich denke nicht, dass man sich große Sorgen machen müsste….
Rursus
9. Juni 2014 - 21:27
Dieser Beitrag:
http://blog.rursus.de/2014/05/die-neue-eu-tabakrichtlinie-201440eu/
ist etwas neuer und erklärt, was denn nun „Tatsache“ ist.