Und ihr dachtet es betrifft nur die Zigaretten
Evtl hat der eine oder andere den Artikel „Als nächstes sind die Dicken dran“ gelesen und nach dem lesen gedacht „Niemals wird es soweit kommen!“
Tja liebe Leute… Es beginnt!
In Canada haben jetzt die ersten Mediziner und Gesundheitsorganisationen höhere Steuern für Nahrungs und Genussmittel gefordert, die viel Fett und Zucker enthalten.
Und nicht nur das: Es sollen auch Warnhinweise auf die Verpackungen, ähnlich wie sie es bei den Zigaretten bereits gibt.
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=lKFo6EGF5h8[/youtube]
Liebe Leser, da ja alles mit ca. einem bis zwei Jahren Verspätung „über den großen Teich schwappt“: Macht euch schon mal darauf gefasst, dass ihr in den nächsten Jahren vermehrt von Wissenschaftlichen Experten „beglückt“ werdet, die euch erklären werden, wie schlimm das mit dem Essen doch ist. Und das ihr nicht nur euch, sondern auch euren Mitmenschen schadet! Von dem Volkswirtschaftlichen Schaden mal ganz abgesehen.
Und vor allem: Denkt doch mal an eure Kinder – die werden später mal genau so krank wie ihr, wenn ihr sie dem „Passiv-Essen“ aussetzt.
Alle Schlagwörter, die schon bei den Rauchern geholfen haben, diese ins Abseits zu stellen – kommen jetzt auf die Dicken zu!
Guten Appetit,
Rursus
Muad Dib
5. Dezember 2012 - 0:08
Das Zauberwort heisst 7000.
Wer 7000 Kcal mehr zu sich nimmt als er verbraucht nimmt ein Kg zu. Im umgedrehten Fall ab.
Es ist völlig egal ob die Kcal aus Junk Food bestehen oder Bio sind. Die Regel gilt immer!
Aber diese einfache und wissenschaftlich abgesicherte Wahrheit wird eher verschwiegen. Lieber wird die zehntausendste nicht funktionierende Diät durchs Dorf getrieben.
Ich habe ein funktionierendes Excelprogramm dazu geschrieben und auch einigen Organisationen angeboten. Reonanz Null.
LG
Muad Dib
Querkopf
31. Dezember 2012 - 18:17
Nein, es betrifft nicht nur die Zigaretten! Aus dem Verbots-Tollhaus Australien kommen neue Ideen zur Beglückung der Menschheit im Kampf gegen die angeblich Fettsucht-„Epidemie“
Überschrift:
„Die Fettsucht Epidemie – zuviel Nahrungsmittel um nachzudenken?“
„Die politischen Verfahrensweisen und Gesundheit-Strategien, die wir umgesetzt haben, erweisen sich als unzulänglich für die Kontrolle der globalen Epidemie der Fettleibigkeit. Um einen radikalen Politikwandel einzuführen, kann es für die Regierungen eine wirkungsvolle Herangehensweise sein, den Nahrungsmittelverbrauch zu regulieren und die Nahrungsmittelindustrie auf gleiche Weise zu kontrollieren wie die Tabakindustrie.“
Gewürzt wird das Ganze mit den üblichen (wie beim Tabak, Alkohol u.sw.) Forderungen:
„Höhere Steuern auf Fast-Food –
Werbeverbote für Fast-Food im Fernsehen, Radio und anderen Massenmedien –
Von den Herstellern das Aufbringen von Warnhinweisen und Ernährungs-Ampeln auf ausgewählte Nahrungsmittel und Getränke verlangt –
Rationierung der Beschaffung von ausgewählten Lebensmitteln -“
Zitat: „Betrachten wir den am meisten umstrittenen von diesen Vorschlägen, das Thema Rationierung. Während des zweiten Weltkriegs (1939-1945) hat die britische Regierung Nahrungsmittelrationierungen mit einem Punkt-System in jedem Haushalt eingeführt. Jederman wurde eine Anzahl von Punkten im Monat zugeteilt und bestimmte Nahrungsmittel, wie Fleisch, Fisch, Kekse, Zucker, Fette und Tee wurden rationiert.
Nahrungsmittelknappheit und Regierungsverordnungen während der Kriegszeit haben die Leute gezwungen, andere Essgewohnheiten anzunehmen. Sie haben erheblich weniger Fleisch, Eier und Zucker gegessen, als sie es heute tun…
Ist es denkbar, dass eine Art der Nahrungsmittelrationierung und Teil-Kontrolle dabei helfen kann, den dramatischen Anstieg der Fettleibigkeit und die Zukunftsfähigkeit unserer Nahrungsmittelversorgung in den Griff zu kriegen? Wenn wir den Überkonsum von Nahrungsmitteln in untragbarer Art und Weise – sowohl für unsere Gesundheit als auch für unseren Planeten -fortsetzen, könnten wir eines Tages gar keine andere Wahl haben.“
Der Author dieses Machwerks ist nicht irgendwer, sondern der „Director of Canberra’s Centre for Research & Action in Public Health“ – also quasi im Regierungsauftrag tätig.
Ich hätte nicht geglaubt, dass in Friedenszeiten jemand auf die Idee kommen könnte, Nahrungsmittelrationierungen zu fordern.
http://theconversation.edu.au/the-obesity-epidemic-too-much-food-for-thought-7969
Karl Fasbracke
2. Januar 2013 - 23:39
Auch wenn Kalorien nun mal Kalorien sind und sich direkt in Fett umrechnen lassen, ist es nicht ganz egal, was man isst. Ob man dick wird oder nicht hängt u.A. davon ab, wie sehr das Essen satt macht und wie schnell man wieder Hunger kriegt.
Fett und Eiweiß sind in dieser Hinsicht gut. Den Sinn einer fettarmen Diät habe ich nie verstanden, denn fettarmes Essen macht einfach nicht richtig satt und man bekommt schnell wieder Hunger. Aber vielleicht liegt der Charme hier darin, dass es eben nicht funktioniert, und man seine Diätkunden nicht so leicht verliert.
Kohlenhydrate sind da ungünstiger. Sie machen nur für kurze Zeit satt. Junk-food ist oft reich an Kohlenhydraten, weil sie erstens billig sind und zweitens ein gewisses Suchtpotential haben und so Kunden binden.
Dass Fett so verteufelt wird, liegt an einem Missverständnis: ein Gramm Fett hat zwar viel mehr Kalorien als ein Gramm Kohlenhydrate. Das ist aber völlig irrelevant, denn man isst nicht eine bestimmte Menge, sondern solange, bis man satt ist. Die Menge an Kalorien, die man zu sich nehmen muss um eine Weile satt zu sein, ist bei Kohlenhydraten aber höher als bei Fett.
Aber auch die Kritiker des Junk-Foods sind weit davon entfernt wirklich etwas für die Dicken zu tun. „Esst mehr Fett“ sagt da keiner, schließlich wollen auch die ihre Kunden nicht verlieren. Ja es ist eine tupfengleiche Kopie der Strategien, die man beim Tabak angewandt hat. Jetzt versucht man noch verzweifelt so etwas wie „second hand obesity“ („Passivdicksein“) zu erfinden, aber die Argumente sind bis jetzt noch weniger überzeugend als die gegen das Passivrauchen. Aber man arbeitet dran.
sue108
30. Januar 2013 - 10:22
Die mächtigste Waffe gegen gesellschaftliche Missstände ist Bildung, nicht Abschreckung.
Sinnvoll wäre ein verpflichtender Lebensmittelkunde-Unterricht inklusive moderner Kochschule, wobei nicht die Qualität der Zubereitung eines vorgegebenen Hausmannskostrezepts die Note ausmachen sollte, sondern das erlernte Wissen abgefragt wird. Zum Beispiel, worin der Unterschied zwischen Fruchtsaftgetränk, Nektar, Saft aus Konzentrat und „mit Fruchtgeschmack“ besteht. Aber auch Garzeiten, Techniken für nährstoffschonendes Garen, Gewürzkunde, Saisonkunde – eben ein Basisprogramm, mit dessen Hilfe man später nicht nur Schinkennudeln, Buletten und Marmorkuchen nachkochen kann, um Muddi zu beeindrucken, sondern dazu befähigt wird, appetitlich zubereitete Grundzutaten kreativ zu neuen Gerichten zu kombinieren, und vor allem, zu wissen, was eigentlich genau im Einkaufswagen landet.
Dieses Wissen ist nicht nur bei manchen (vielen?) verloren gegangen, sondern das Thema ist mittlerweile so kompliziert und unübersichtlich geworden, dass Omas Weisheiten gar nicht mehr ausreichen. Nicht nur wegen dieses Bezeichnungs-Dschungels, sondern auch, weil heute Produkte, die Oma wenn überhaupt nur vom Hörensagen kannte, im täglichen Angebot sind. Und nicht zuletzt, weil Omas Kochkenntnisse von neuzeitlichen Ernährungserkenntnissen und effizienteren Kochgerätschaften überholt wurden. (Man betrachte nur die Garzeiten in alten Kochmagazinen. Eier 8 Minuten, Kartoffeln 40, Blumenkohl 25 usw)
Da besteht dringend Handlungsbedarf, denn viele Kinder lernen diese Dinge weder zuhause, noch in der Schule, und wer es in der Schule lernt, der lernt heute für morgen Gerichte von vorgestern.