Champix – Wirksames Medikament oder Pfui?
Von Champix ist immer wieder einmal in der Presse zu lesen. Vor allem „Gesundheitsexperten“ weisen immer wieder auf die guten Ergebnisse hin, dass dieses zugelassene Medikament bei einem Rauchstoppversuch bringen soll.
Lassen wir einmal die (erwiesenen) Nebenwirkungen wie Aggressivität, Selbstmordgedanken, abnormes Träumen und Erbrechen beiseite und schauen uns die tatsächliche Wirksamkeit von Champix bei einem Rauchstoppversuch einmal näher an:
Wirksamkeit von Champix
Laut einer Metaanalyse, in welcher neun Studien mit 7.267 Teilnehmern (davon 4.744 Nutzer von Champix) betrachtet wurden, hat das Medikament einen positiven Effekt bei einem Rauchstopp.1
Laut den Autoren der Studie sind die Erfolgschancen mit Champix nach sechs Monaten (oder länger) noch Tabakabstinent zu sein, zwei- bis dreimal höher als ohne medikamentöse Behandlung:
„The pooled risk ratio (RR) for continuous abstinence at six months or longer for varenicline versus placebo was 2.33 (95% confidence interval [CI] 1.95 to 2.80).“
Die Frage ist nun: Wie hoch ist die Erfolgsquote „ohne medikamentöse Behandlung“ und damit die „zwei- bis dreimal höhere Wirkung“ von Champix?
Antwort Die Erfolgsquote „ohne medikamentöse Behandlung“ bei einem Rauchstopp liegt bei ca. drei bis fünf Prozent.2 Die Rückfallquote liegt also zwischen 95 bis 97 %.
Bedeutet: Von 100 Personen, hängen 95 bis 97 spätestens nach einem Jahr wieder an der Tabakzigarette.
Da Champix „zwei- bis dreimal“ bessere Erfolgschancen als ein Rauchstopp ohne medikamentöse Behandlung verspricht, ist die Erfolgsquote von Champix folgerichtig zwischen 6 und 15 % – Oder besser gesagt: Champix hat eine Misserfolgsquote von 85 bis 94%.
Bedeutet: Von 100 Personen die mit Champix versuchen mit dem Tabakrauchen aufzuhören, hängen spätestens nach einem Jahr 85 bis 94 wieder an der Tabakzigarette.
Eine Rückfallquote von bis zu 94% und Nebenwirkungen wie Selbstmordgedanken, Selbstmord, Depressionen, Aggressivität, auffälliges Verhalten, abnormes Träumen, Übelkeit, Kopfschmerz, Erbrechen, Blähungen, Schlafstörungen, Benommenheit, Schwindel und Geschmacksstörungen – Klingt doch fair, oder?
Zumindest ich weiß was ich von „Gesundheitsexperten“ zu halten habe, die auf der einen Seite von der E-Zigarette als Alternative zur Tabakzigarette abraten aber auf der anderen Seite zu „bewährten und zugelassenen Medikamenten“ raten.
Solche „zugelassene Medikamente“ zur Rauchentwöhnung sind entweder Champix oder Zyban oder die weitgehend Nutzlosen Nikotin“ersatz“präparate wie z.B. Nikotinpflaster und Nikotinkaugummi – Diese Nikotin“ersatz“präparate sind, genau so „Wirksam“ wie ein Placebo und haben mit 95 bis 97 % die selbe Rückfallquote wie ein „Rauchstoppversuch ohne medikamentöse Behandlung”.3
Wie so oft:
Kopfschüttelnd
Rursus
PS Wenn der geneigte Leser sich fragen sollte, warum ich Nikotin“ersatz“präparate so schreibe, wie ich es geschrieben habe: Wie kann ein Produkt mit Nikotin ein Nikotinersatz sein?
PPS Dieser Artikel wurde hier im Blog schon einmal als Teil von „Laut FDA soll Champix jetzt sicher sein“ veröffentlicht – Dort ging der Teil jedoch etwas „unter“ – Die tatsächliche Wirksamkeit von Champix zu kennen, empfinde ich ich als wichtig… So wichtig, dass ich hier ausnahmsweise so etwas wie „Recycling“ betrieben habe.
Quellen:
Anja
3. Dezember 2014 - 0:37
bravo!
Eli
22. Dezember 2014 - 3:58
Autsch!! Mein Hausarzt empfahl mir dieses Medikament, ich habe mich für den eSteamer entschieden. Nach 30 Jahren 40/Tag und erstem Versuch, endlich aufzuhören, klappt dies auf Anhieb. Wenn ich da an die Nebenwirkungen des Medikaments denke…