Offener Brief an Herrn Heiko Thomas
Sehr geehrter Herr Thomas,
auf Ihrer Homepage findet man unter dem Link „Kontakt“ die Worte
„POLITIK LEBT VOM DIALOG“.
Dies und Ihre Antworten vom 17. April 2013 auf dem Internetportal „Abgeordnetenwatch“, nehme ich zum Anlass um Ihnen ein „paar“ Zeilen zu schreiben. Bitte entschuldigen Sie bereits jetzt, dass ich mich leider nicht sehr kurz fassen konnte – Jedoch ist das Thema einfach zu umfangreich um es „einfach mal so in ein paar Sätzen“ abzuhandeln.
Ich wäre Ihnen Dankbar, wenn Sie sich die Mühe machen die folgenden Zeilen zu lesen und mir ggf. eine Antwort zukommen zu lassen.
Im Oktober 2011 war ich nach 25 Jahren „Raucherkarriere“ letztendlich bei ca. 75 Tabakzigaretten am Tag angelangt. Obwohl ich das Glück hatte, (noch) nicht an COPD und ähnlichen Tabakrauchbedingten Krankheiten zu leiden, merkte ich doch, dass mein Körper die langjährige Belastung durch den Rauch immer mehr zu schaffen machte.
Ein chronischer Schnupfen und immer wieder auftauchende Erkältungen, Kurzatmigkeit, Verlust des Geschmack- und Geruchsinns waren ein paar Warnhinweise, die mir immer öfter vor Augen führten, dass es so nicht weitergehen konnte. Leider schlugen diverse Versuche von der Tabakzigarette zu lassen fehl und so hatte ich mich schon fast damit abgefunden weiter zu rauchen.
Durch Zufall erfuhr ich von der EZigarette und infomierte mich im Internet mittels der üblichen Suchmaschinen über möglichen Gefahren, die von diesem Produkt ausgehen können. Für mich stellten sich die Fakten seinerzeit wie folgt dar:
Im Rauch einer Tabakzigarette sind tausende Chemische Verbindungen welche nicht nur schädlich, sondern zum Teil sogar karzinogen sind – Dies ist wissenschaftlich erwiesen und kann nicht angezweifelt werden!
Bei den auf dem freien Markt erhältlichen EZigaretten wird eine Flüssigkeit verdampft – es findet keine Verbrennung statt. Dadurch bleiben die fünf Hauptbestandteile „Propylenglykol, Glycerin, Wasser, Aroma und Nikotin“ weitgehend unverändert.
Da bis auf das Nikotin sämtliche Stoffe auch für Lebensmittel verwendet werden und ich Nikotin sowieso schon in erheblichen Maß zu mir nahm – nur halt mit vielen schädlichen Verbrennungsprodukten – sah ich als Raucher kein Problem darin die EZigarette auszuprobieren.
Folglich kaufte ich mir Mitte Oktober 2011 eine EZigarette – Und habe seitdem keine einzige Tabakzigarette mehr geraucht! Nach 25 Jahren und diversen Aufhörversuchen, hatte ich es zwei Wochen vor meinem 40. Geburtstag ohne größere Probleme geschafft, von der Tabakzigarette zu lassen!
Nachdem wenige Wochen später die EZigarette überall in den Medien präsent wurde und fortwährend vor dieser gewarnt wurde, war ich verunsichert und fing an mich tiefer in die Thematik einzuarbeiten und stolperte dabei über immer mehr Studienergebnisse, welche seltsamerweise ganz etwas anderes aussagten, als durch Presse, Funk und Fernsehen transportiert wurde.
Was mich auch zum eigentlichen Grund meines Schreibens bringt…
Sie wurden am 09.05.2012 auf Abgeordnetenwatch [1] folgendermaßen zitiert:
„Ganz offensichtlich ist die E-Zigarette nicht die bessere Zigarette, sondern verursacht erheblichen gesundheitlichen Schaden für alle. Wir brauchen deshalb endlich Klarheit.“
Lassen Sie mich bitte zuerst auf die Wortwahl eingehen:
Die EZigarette ist nicht die „bessere Zigarette“, jedoch ist sie auch nicht die „schlechtere Zigarette“ – Sie ist gar keine Zigarette!
Jedenfalls nicht im herkömmlichen Sinn einer Tabakzigarette, weil ihr einige wichtige Merkmale fehlen:
Bei der auf dem freien Markt verfügbaren EZigarette ist nämlich kein Tabak enthalten und es findet keine Verbrennung statt. Diese beiden Merkmale führen dazu, dass z.B. die EZigarette von den offiziellen Stellen in Deutschland nicht als Tabakprodukt eingestuft wird. Nur aus diesem Grund wird z.B. zur Zeit keine Tabaksteuer auf diese Produkt erhoben: Weil es gem. Tabakverordnung nicht in diese Kategorie fällt.
Des weiteren ist der zweite Teil ihres Zitats nicht korrekt – Bisher gibt es nicht eine Studie oder Untersuchung, in der nachgewiesen werden konnte, dass die EZigarette „erheblichen gesundheitlichen Schaden für alle“ verursacht – In Ihrer Antwort vom 17.04.2013 auf die Frage vom 09.05.2013 gehen Sie im Detail darauf ein, wie Sie zu dieser Erkenntnis gelangt sind.
Lassen Sie mich genau so detailiert und „Schritt für Schritt“ anhand ihrer Antwort darauf eingehen, warum Sie hier einen sogenannten „Bock geschossen“ haben.
„Zu 1) Bei Ihrem angegebenen Zitat beziehe ich mich u.a. auf Stellungnahmen des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) und die Beantwortung der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage vom 29.02.2012.„
So sehr es mich auf freut, dass Sie als Mitglied der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen die Antwort der Bundesregierung auf die kleine Anfrage der Fraktion DIE LINKE [2] aufgreifen und somit signalisieren, dass zumindest bei einigen Gesundheitspolitischen Themen in Berlin Konsens herrscht, hätten Sie evtl. hier als Gesundheitspolitischer Sprecher Ihrer Partei die Aussagen in dieser Antwort der Bundesregierung hinterfragen sollen.
Als alleinige Quelle für eine Aussage wie „die EZigarette verursacht erheblichen gesundheitlichen Schaden für alle“ ist diese nämlich nicht geeignet. Im weiteren Verlauf werde ich versuchen Ihnen darzulegen, wie ich nach 1 ½ Jahren intensivsten Studiums der Faktenlage, zu dieser Erkenntnis gelange.
„Ich sehe zahlreiche Gefahren, die auch in Studien untersucht wurden. Um mich nur auf die kleine Anfrage vom Februar zu beziehen, gibt es Hinweise darauf, „dass beim Verdampfen der Liquids krebserregende Substanzen (z. B. Formaldehyd, Acetaldehyd und Acrolein) entstehen, deren Konzentrationen bei Untersuchungen des eingeatmeten Dampfes oberhalb der zulässigen Innenraumgrenzwerte lagen (Uchiyama et al., 2010, Journal of Chromatography A, 1217: 4383-4386 & Übersichtsartikel: Etter et al., 2011, Tobacco Control 20: 243-248).“ (Drucksache 17/8772, S. 5)“
In dem Methodenpapier von Ushiyama et al. [3] wird ein neues, experimentelles Nachweisverfahren für Acrolein und Carbonyl beschrieben. Sinn und Zweck der Arbeit war dabei der Test des Nachweisverfahrensfür Stoffe aus der Carbonylgruppe in Zigarettenrauch im Allgemeinen und nicht speziell die Untersuchung von Zigaretten bzw. E-Zigaretten. Im Rahmen des Versuchsaufbaus wurde für das neue Verfahren eine Tabakzigarette und eine E-Zigarette untersucht. Bei der Tabakzigarette von einem „Zugroboter“ achtmal das Standard-Zugvolumen 35 ml = 280 ml Tabakrauch entnommen, dabei wurden 360 µg Acrolein nachgewiesen.
Für die EZigarette wurde der Zugroboter so umprogrammiert, dass 500 ml Aerosol pro Minute entnommen wurden. Das entspricht 14 Zügen in einer Minute – 4 Sekunden Zeit für Zug, Inhalieren und Ausatmen. Um dieses Volumen zu erreichen, müsste ein Mensch eine Minute pausenlos direkt auf Lunge ziehen. Damit wurde das Gerät absolut außerhalb der Spezifikation betrieben und zwangsläufig wurde dadurch der Verdampfer viel heißer, als es ein menschlicher Anwender je schaffen könnte.
Die Messergebnisse laut Ushiyama et al.:
Tabakzigarette: 360 µg Acrolein pro 280 ml Aerosol
E-Zigarette: 1,76 µg Acrolein pro 280 ml Aerosol
Die EZigarette wurde bei einem Zugvolumen von 500ml/Minute völlig überhitzt. Wäre sie innerhalb der Spezifikationen betrieben worden, dann hätte sich vermutlich kein Acrolein oberhalb der Nachweisgrenze befunden. Was auch der Grund dafür sein dürfte, dass der Zugroboter für die E-Zigarette umprogrammiert wurde (Immerhin ging es Ushiyama um sein neues Nachweisverfahren).
Trotz dieser Überhitzung ist die gemessene Acroleinwert des EZigarettenaerosols ca.17mal niedriger als in einem Spiegelei oder einem Liter Bier und ca. 840 mal niedriger als in einem Kilo Chips bzw. Pommes Frites.
Des weiteren kommt Acrolein in der Umwelt Allgegenwärtig – So enthält die Luft durch unvollständige Verbrennungsprozesse im Durchschnitt 14,3 μg Acrolein/m3. [4]
Durch starkes Erhitzen wird Fett in Glycerin und Fettsäuren gespalten. Wissenschaftler vermuten, dass Glycerin bei hohen Temperaturen weiter zu Acrolein, einer Vorstufe des Acrylamids, umgewandelt wird. [5]
Als Vergleich hier die “Acrylamidsignalwerte” vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit [6]:
Chips ca. 1000 µg/kg,
Knäckebrot 610 µg/kg,
Kaffeepulver 310 µg/kg
Kindernahrung 360 µg/kg
Diese Signalwerte bedeuten, dass selbst wenn ein Hersteller diese Signalwerte überschreitet, die Produkte weiter verkauft werden können. Die Hersteller werden dann lediglich aufgefordert durch Änderungen in der Produktion die Belastung zu verringern.
Außerdem wurde weder in dem Methodenpapier von Ushiyama et al., noch in der von Ihnen zitierten Übersichtsarbeit von Professor Jean-François Etter [7] Beweise oder Angaben dafür geliefert dass etwaige Innenraumluftwerte überschritten wurden. Diese Arbeiten als Grundlage für solcherart Warnung zu nehmen, ist… nennen wir es mal „weit hergeholt“!
Weiter schreiben Sie:
„Das hat auch Auswirkungen auf Menschen in der Umgebung von E-Zigaretten- Nutzern. „Beim Konsum von E-Zigaretten werden Emissionen in die Raumluft abgegeben, die von den Produkteigenschaften, der Zusammensetzung der Liquids und dem Rauchverhalten beeinflusst werden. Die mögliche Gefährdung hängt auch von den örtlichen Gegebenheiten, wie Belüftung und Raumgröße ab. Ältere Untersuchungen zeigen, dass die durch die E-Zigaretten mit Tabakerhitzung z. B. emittierten Formaldehydmengen in der Größenordnung von normalen Zigaretten liegen können, z. T. jedoch auch deutlich (2,4-fach) darüber.“ (Drucksache 17/8772, S. 6)“
Erlauben Sie mir bei diesem Abschnitt erst eine Klarstellung der Termini „Rauchen“ und „EZigarette“:
Rauchen
Laut Gesundheitsberichterstattung des Bundes ist „Rauchen“ definiert als:
„bewusstes Einatmen von Rauch verbrennender Pflanzenteile bis in die Mundhöhle oder bis in die tieferen Atemwege und Lunge.“ [8]
Dies wird auch im Bundesnichtraucherschutzgesetz deutlich: Obwohl in diesem Gesetz nicht genau definiert wird, was „Rauchen“ ist – Lässt sich jedoch alleine aus der Begründung zum Gesetzentwurf für das Gesetz ersehen, dass es bei der Gesetzlichen Definition von „Rauchen“ um Tabakrauch ging (und geht). [9]
EZigarette
Gemäß dem Bundesinstitut für Risikobewertung existieren zwei unterschiedliche Systeme, welche beide mit dem Begriff „elektronische Zigarette“ benannt werden:
elektronische Zigaretten mit Tabakerhitzung und
elektronische Zigaretten, die Liquids vernebeln [10]
Bei der „elektronischen Zigarette mit Tabakerhitzung“ wird eine spezielle Tabakzigarette über eine Heizspirale bis knapp unter die Verbrennungstemperatur erhitzt, sodass fast dieselben Inhaltsstoffe wie beim Rauchen einer Zigarette freigesetzt werden. Laut BfR entsteht bei dieser Zigarette 80-90 % weniger Passivrauch, allerdings befindet sich im produzierten Rauch mehr als doppelt soviel Formaldehyd als in einer normalen Zigarette. Wirtschaftlich konnte sich diese Form der E-Zigarette nicht durchsetzen und deswegen ist auch, wenn von der „EZigarette“ gesprochen oder geschrieben wird, im Allgemeinen die „EZigarette mit Liquidvernebelung“ gemeint.
Wegen der fehlenden Verbrennungsprodukte bei der EZigarette mit Liquidvernebelung äußert sich das BfR auch in seiner Stellungnahme [10] auf Seite 3, Unterpunkt 3.1.2:
„Eine maßgebliche Belastung der Innenraumluft mit Schadstoffen wird bei Verwendung dieses Systems allerdings nicht erwartet.“
Hier sollte man sehr aufpassen, dass man die unterschiedlichen Produkte nicht verwechselt: Die „EZigarette mit Tabakerhitzung“ enthält Tabak, welcher erhitzt (verglimmt) wird und emittiert auch die von Ihnen angesprochenen Schadstoffe.
Die „EZigarette mit Liquid“ emittiert, aufgrund der fehlenden Tabakverbrennung, diese Schadstoffe jedoch nicht. Hier die Gefahren eines Produkts auf ein völlig anderes Produkt zu projezieren und damit eine „Schädlichkeit“ zu beweisen, verzerrt die Fakten auf das Äußerste.
Der dritte Absatz Ihrer Antwort lautet:
„Darüber hinaus, ist nicht gegeben, dass E-Zigaretten allein für den Ausstieg aus der Nikotinsucht genutzt bzw. geeignet sind. So „wurde in der Literatur im Zusammenhang mit E-Zigaretten der Begriff „nicotine graduation process“ verwendet (Henningfield and Zaatari 2010, Tobacco Control 19: 89-90), der beschreibt, dass bei Jugendlichen und Nichtrauchern eine niedrigere Hemmschwelle gegenüber niedrig dosierten Produkten besteht, die jedoch eine Nikotinsucht auslösen, wodurch später der Wechsel zu effizienteren Applikationen, wie beispielsweise auch herkömmlichen Tabakzigaretten begünstigt werden kann.“ (Drucksache 17/8772, S. 8) Solcherart Folgen müssen auch immer mitbedacht werden.“
Auch hier muss ich wieder auf den Terminus eingehen:
„Nikotinsucht“ – Diese Sucht gibt es laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) nämlich nicht. Der korrekte Begriff laut WHO ist hier „Psychische und Verhaltensstörung durch Tabak“ und ist in der ICD-10 unter „F17“ eingeordnet.[11] (in unmittelbarer “Nähe” von “F15 – Koffeinsucht”) – Eine Nikotinsucht sucht man hier jedoch vergebens. Sie stimmen mir sicherlich zu, dass sich die Wissenschaftler der WHO etwas dabei gedacht haben müssen, als sie einerseits den Begriff „Tabaksucht“ verwenden und andererseits sehr eindeutig einen chem. Stoff wie Koffein als Hauptbestandteil einer Sucht definieren.
Damit ist eher der Begriff „Tabaksucht“ als „Nikotinsucht“ angeraten – Eben weil es die „Nikotinsucht“ als Krankheit gar nicht gibt. Sie finden mWn Weltweit nicht einen Menschen, der von (purem!) Nikotin abhängig geworden ist – Bei der Suchterzeugung ist bisher immer der Tabak involviert gewesen.
So findet man über die Wissenschaftliche Suchmaschine “Scopus.com” über 7200 Studien die sich mit diesem Themengebiet beschäftigen – jedoch nur ein Bruchteil davon behandelt das Thema “Suchtwirkung von Nikotin ohne Tabak”. Hier sollte im Interesse der öffentlichen Gesundheit sehr genau nachgeschaut werden!
Tatsächlich machen Wissenschaftler den Tabakrauch bzw. einige der im Tabakrauch enthaltenen Stoffe wie „MAO-Hemmer“ und “Acetaldehyd”, für die Suchtwirkung von Tabakzigaretten verantwortlich. [12, 13] Auch solcherart Grundlagen müssen immer mitbedacht werden, bevor vor einer etwaigen Suchtwirkung gewarnt werden soll. Leider haben Sie das nicht getan, als Sie den nachfolgenden Abschnitt Ihrer Antwort verfassten:
„Sicherlich stellen Sie das Gefährdungspotential von Nikotin im Allgemeinen nicht in Frage. Denn Tatsache ist, dass Nikotin neben einem akuten auch ein chronisches Gefährdungspotential besitzt. „Studien zur Gentoxizität deuten an, dass Nikotin ebenfalls ein genetisches Gefährdungspotential besitzt. Darüber hinaus sind auch die pharmakologischen Eigenschaften sowie die Suchtgefahr des Nikotins zu berücksichtigen. Nikotin steigert beim Menschen die Herzfrequenz und den Blutdruck und gilt als Risi- kofaktor für die Entstehung von Herz- und Hirninfarkten, Gewebsnekrosen und Aneurysmen.“ (Drucksache 17/8772, S. 8) Solange E-Zigaretten Nikotin enthalten, treffen die genannten Gefahren in welchem Umfang auch immer ebenfalls auf diese zu.“
Sicherlich stelle ich das Gefährdungspotential von purem Nikotin nicht in Frage. Jedoch stelle ich in Frage ob das stark verdünnte Nikotin in den Liquiden von EZigaretten für einen gesunden Erwachsenen ein Gefährdungspotential hat.
Ich will jetzt gar nicht salbungsvoll Paracelsus und den alten Sinnspruch „die Dosis macht das Gift“ auseinandernehmen, sondern z.B. Prof. Dr. Fagerström zu Wort kommen lassen. Einen anerkannten Experten, mit über 30 Jahren Erfahrung in der Sucht und Nikotinforschung. Dieser wurde sogar von WHO mit der WHO-Medaille ausgezeichnet und hat unter anderem den sog. „Fagerström-Test für Nikotinabhängigkeit“ entwickelt.
In einem Brief an die englische Zeitung „The Times“ hat Prof. Dr. Fagerström am 14. März 2013 folgendes geschrieben:
„E-cigarettes deliver nicotine in aerosol form without the hazards that accompany tobacco smoking. Nicotine itself has minimal health impacts, so e-cigarettes can dramatically reduce the harm to smokers who cannot or will not give up their cigarettes.“ [14]
Übersetzung:
„EZigaretten liefern Nikotin in der Form eines Aerosols, ohne die Gefahren die das Tabakrauchen begleitet. Nikotin selbst hat nur minimale Auswirkungen auf die Gesundheit – Also kann die EZigarette den Gesundheitschaden für Raucher drastisch reduzieren, welche ihre Tabakzigaretten nicht aufgeben können.“
Oder Prof. John Britton – Vorsitzender der „Tobacco Advisory Group“ des renommierten englischen „Royal College of Physicians“ – welcher am 11. Februar 2013 in einem Interview der BBC folgendermaßen zitiert wird:
“Nicotine itself is not a particularly hazardous drug,” says Professor John Britton, who leads the tobacco advisory group for the Royal College of Physicians.” It’s something on a par with the effects you get from caffeine. [..]
“If all the smokers in Britain stopped smoking cigarettes and started smoking e-cigarettes we would save 5 million deaths in people who are alive today. It’s a massive potential public health prize.” [15]
Übersetzung:
“Nikotin selbst ist keine besonders gefährliche Droge”, sagt Prof. Britton – welcher die “Tobacco Advisory Group” des “Royal College of Physicians” leitet. “Es ist vergleichbar mit den Auswirkungen von Coffein.”
“Wenn alle Raucher in Großbritannien mit dem Tabakrauchen aufhören und anfangen würden EZigaretten zu konsumieren, könnten wir 5 Millionen Leben retten – von Menschen die heute leben. Es ist ein riesiges Potenzial für die öffentliche Gesundheit.”
Des weiteren verweise ich auf eine Studie von Waldum et al. aus dem Jahr 1996. [16] So sehr ich Tierversuche auch verachte, muss man diese anscheinend zu Rate ziehen wenn es um Gefahren für Lebewesen geht. Waldum et al. haben in ihrer Studie die Langzeiteffekte von Nikotin auf Lebewesen untersucht. Dafür haben sie Ratten über zwei Jahre lang für 20 Stunden am Tag einer Nikotindosis ausgesetzt, die doppelt so hoch war wie sie ein starker Raucher aufnehmen würde. Im Fazit ihrer Studie kommen die Wissenschaftler zu folgendem Ergebnis:
„In conclusion, our study does not indicate any harmful effect of nicotine when given in its pure form by inhalation.“
Übersetzung:
Zusammenfassend zeigt unsere Studie keine schädliche Wirkung von Nikotin, wenn es in reiner Form durch Inhalation zugeführt wird.
Sicherlich kennen Sie das Zitat:
„Das Nikotin hält Dich bei der Zigarette – Der Teer bringt Dich um!“
Und tatsächlich ist es so, dass die Tabakzigarette schädlich und in vielen Fällen auch Suchterzeugend ist – Nur wenn man aus der Gleichung die ganzen schädlichen Verbrennungsprodukte und Suchtverstärkenden Stoffe herausnimmt, bleibt ein Stimulanz dass sich in seiner Schädlichkeit auf einer Stufe mit dem Kaffeetrinken befindet.
Sie führen jedoch in Ihrer Antwort vom 17.04.2013 weiter aus:
„Eine Intoxikation mit Nikotin führt sogar durch eine Lähmung der Atemmuskulatur innerhalb einer Stunde zu Atemversagen. Bei weniger schweren Vergiftungsfällen mit Nikotin wurden mitunter folgende Symptome beschrieben: Brennen im Mund- und Rachenraum, Übelkeit, vermehrter Speichelfluss bzw. vermehrtes Schwitzen, Bauchschmerzen, Durchfall, Bluthochdruck, Kopfschmerzen, Krampfanfälle. Nikotinhaltige Liquids und Nachfülllösungen bei der E-Zigarette stellen im Vergleich zu herkömmlichen Tabakerzeugnissen wegen der konzentrierten Nikotinmengen eine deutlich größere Gefährdung dar. (Vgl. Drucksache 17/8772, S. 8)
Zusätzlich ist der Zugang und die Nutzung von E-Zigaretten wesentlich riskanter. „Das Gemeinsame Giftinformationszentrum Erfurt der Länder Mecklenburg- Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen (GGIZ) hat bereits 2008 auf Anfrage der Länder die Gefährlichkeit des in den Kartuschen von E-Zigaretten enthaltenen Nikotins bewertet. Tödliche Mengen für ein zwei Jahre altes Kleinkind mit einem Gewicht von ca. 12 kg können z. B. in ein bis zwei Kartuschen mit 6 mg Inhalt enthalten sein. Problematisch ist, dass im Falle von schweren Vergiftungen kein Gegenmittel zur Aufhebung von allen Nikotinsymptomen zur Verfügung steht.“ (Drucksache 17/8772, S. 8-9) „
Allerdings sind dies die toxischen Wirkungen von hochdosiertem Nikotin. In den Nikotinkonzentrationen, wie sie in den Liquiden der EZigaretten üblicherweise vorkommen (0,6 bis 1,8 % pro 1ml – bzw. wenn man von einer 10ml-Flasche mit Kindersicheren Verschluss (!!) ausgeht, wären das 60 bzw. 180mg Nikotin) ist das Nikotin vergleichsweise harmlos für einen ehemaligen Raucher.
Hier sollte sich jeder bewusst machen, dass die Nikotinkonzentration in einer Schachtel Tabakzigaretten ca. 240mg Nikotin pro Schachtel beträgt (eine Tabakzigarette enthält ca. 12 bis 14mg Nikotin!).
Oder wenn man schon die Befürchtung äußert, dass „Kinder das Liquid verschlucken könnten“ sollte im Hinterkopf behalten werden, dass in fast jedem Haushalt bunte Flaschen mit hochgiftigen Haushaltsreiniger in der Küche oder im Bad aufbewahrt werden – Hier sind eindeutig die Eltern in der Pflicht, dass diese Produkte nicht in Kinderhand gelangen können.
Eine deutliche Sprache spricht hier übrigens die Todesursachenstatistik des Statistischen Bundesamts: In 2011 ist z.B. niemand an einer Überdosis Nikotin gestorben! [17]
Und auch in den Vorjahren konnte ich diesbezüglich in den Statistiken nichts finden – Und das obwohl die EZigarette mit Liquidvernebelung seit nunmehr über 5 Jahren in Deutschland erhältlich ist.
In einer weiteren Antwort auf Abgeordnetenwatch vom 17.04.2013 (an Frau Teller) schreiben Sie:
„Die Datenlage zum Thema ist wahrlich vielschichtig (Auch wenn immer noch recht wenige wissenschaftliche Studien vorliegen) „
Eventuell hätten Sie vor dieser Aussage einen Ihrer Wissenschaftlichen Mitarbeiter gefragt, wie sich im Moment bzw. in den letzten 12 Monaten die Datenlage bezüglich der Ezigaretten darstellt / dargestellt hat. Die Aussage „Es gibt wenige Studien“ wurde in der Vergangenheit von vielen in der Öffentlichkeit getätigt – Das Argument immer wieder zu repetieren, macht es jedoch nicht automatisch wahrer.
Als Gegenargument will ich Ihnen hier die puren Fakten nennen. Und das sind die Studien bezüglich der EZigarette und der Inhaltsstoffe, von denen ich in den letzten 18 Monaten Kenntnis erlangt habe:
Wenige Wissenschaftliche Studien? Wirklich?
Weiterhin weisen Sie einen Einwand von Frau Teller bezüglich der „Acrolein-Werte“ zurück. Frau T. hatte Ihnen in ihrer Frage dargelegt, dass die EZigarette mitnichten gefährliche Dosierungen von Krebserregenden Stoffen emittiert. Sie schlugen das Argument mit den Worten:
„Noch dazu geben Sie einen Link an, der alles andere als vertrauenswürdig ist.“
aus.
Sie haben sich ein Jahr Zeit gelassen um auf Abgeordnetenwatch ihre Aussage vom Mai 2012 zu erklären und Sie hatten wirklich keine Zeit die entsprechende Studie von Ushiyama et al. näher zu betrachten bzw. betrachten zu lassen und weisen daraufhin, dass der von ihr angebotene Link zur Studie “alles andere als vertrauenswürdig ist“ – Warum haben Sie, vor ihrer Antwort, die Studie nicht einfach betrachtet – Wie schon erwähnt: Sie hatten immerhin ein Jahr Zeit dafür?
Das wäre doch bestimmt besser gewesen, als den Link zur Studie zu ignorieren. Als Gesundheitspolitischer Sprecher haben Sie doch bestimmt die Möglichkeit festzustellen ob die unter dem Link verfügbare Studie, wirklich mit der von Ushiyama übereinstimmt (nur nebenbei: Das tut sie) und die Aussagen von Frau T. der Wahrheit entsprechen.
Jedoch will ich die von Ihnen aufgeführte drei Punkte an Frau Teller nicht außer acht lassen:
„Erstens ist der Dampf der Liquids nicht immer frei von krebserregenden Substanzen und liegt sogar oft oberhalb der zulässigen Innenraumgrenzwerte.“
Selbst unsere Atemluft ist „nicht immer frei von krebserregenden Substanzen“! Selbst bei einem Spaziergang im freien werden Sie vermutlich Acrolein einatmen, da dieser Stoff in erheblichen Maß von Dieselfahrzeugen emittiert wird. [18]
Das was an schädlichen Stoffen aus der EZigarette kommen kann, geht im „Allgemeinen Grundrauschen“ völlig unter, weil diese Dosierungen nicht erreicht werden.
So hat z.B. der Wissenschaflter T.R. McAuley mit seinen Kollegen im Oktober 2012 eine Studie veröffentlicht, [19] in der er den Dampf einer EZigarette auf Risikogrenzwerte für Kinder oder Erwachsene untersucht hat und zu dem Schluss kam:
„For all byproducts measured, electronic cigarettes produce very small exposures relative to tobacco cigarettes. The study indicates no apparent risk to human health from e- cigarette emissions based on the compounds analyzed“
Übersetzung:
„Bei allen gemessenen Nebenprodukten, verursachen E-Zigaretten im Vergleich zur Tabakzigarette sehr kleine Belastungen. Diese Studie zeigt, dass von den hier analysierten Verbindungen der E-Zigarette keine erkennbare Gefahr für die menschliche Gesundheit ausgeht.“
Ihr zweiter Punkt ist:
„ist das Risiko einer Intoxikation bei E-Zigaretten wesentlich höher, da Nutzung und Zugang auch für Kinder leichter möglich sind. Nikotinhaltige Liquids und Nachfülllösungen bei der E-Zigarette stellen im Vergleich zu herkömmlichen Tabakerzeugnissen wegen der konzentrierten Nikotinmengen eine deutlich größere Gefährdung dar.“
Wie weiter oben schon geschrieben, ist dieses Arguement haltlos. Jedenfalls solange es in Haushalten immer noch Medikamente, Haushaltsreiniger, Perfüms, Tabakzigaretten, hochprozentigen Alkohol und ähnliche Dinge die ein Kind verschlucken könnte vorkommen. Die Liquide für Ezigaretten haben in der Regel einen Kindersicheren Verschluss und können somit von Kleinkindern nicht geöffnet und versehentlich getrunken werden.
„Drittens besitzt die E-Zigarette, solange sie Nikotin enthält, akutes wie auch chronisches Gefährdungspotential. Denn: „Nikotin ist der weltweit am häufigsten verbreitete Suchtstoff. Obwohl der Anteil der Raucher in Deutschland stetig sinkt, ist ein Viertel der Bevölkerung über 14 Jahren Raucher.“
Hier lassen sie völlig außen vor, dass die Nutzer der EZigarette Volljährig sind. Ein Großteil der EZigarettennutzer hat eine Langjährige Raucherkarriere hinter sich und ist froh darüber, sich selbst mit der EZigarette viel weniger und andere gar nicht zu schaden, da ein Passivrauchen, wie bei der Tabakzigarette, nicht existiert.
Gerne verweise ich an dieser Stelle auf eine Studie des Fraunhofer WKI von Ende 2012:
2012 veröffentlichen die Wissenschaftler Dr. Schripp und Dr. Salthammer eine Studie über den Dampf, den ein EZigarettenkonsument von sich gibt. In dem Versuchsaufbau wurde der ausgeatmete Dampf in einer 8 Kubikmeter (m3) grossen Kammer aufgefangen und anschließend auf seine Komponenten untersucht.
In der Studie von Dr. Schripp “Does e-cigarette consumtion cause passive vaping” [20] wird in der Tabelle 4 (Seite 28) aufgelistet, was für Stoffe und welche Mengen gefunden wurden.
Die einzigen erhöhten Werte waren die Stoffe:
Formaldehyd, Aceton, Isopren, Acetaldehyd, Essigsäure, Butanon
In der Studie schreiben Dr. Schripp und Dr. Salthammer auf Seite 28, dass das Formaldehyd vermutlich von der Person in der Testkammer ausgeatmet wurde, da der leichte Anstieg der Formaldehydwerte bereits beobachtet werden konnte, als nur diese Person in der Kammer war und nicht an der EZigarette gezogen wurde:
This might becaused by the person in the chamber itself, because people are known to exhale formaldehyde in low amounts (Riess et al., 2010) and the increase was already observed during the conditioning phase (Figure 2).
[…]
The rising concentrations of acetic acid and acetone during e-cigarette operation may also be attributed to the metabolism of the consumer.
Weiterhin weisst er hier auf eine Studie von Riess et al. aus dem Jahr 2010 [21] hin, in der festgestellt wurde, dass die Stoffe Formaldehyd, Aceton, Acetaldehyd ganz normale Stoffwechselprodukte sind, die jeder Mensch ausatmet.
Untermauert wird dies, durch eine Studie von Dr. Ann Diskin [22], welche 2003 die “Ausatemluft von Menschen am frühen Morgen” untersucht hat und die ebenfalls zu dem Ergebnis kam, dass die oben angesprochenen Stoffe ganz normale Stoffwechselprodukte sind, welcher jeder Mensch ausatmet.
Wenn man also die Ergebnisse von Schripp mit denen von Diskin et al. und ggf. noch Riss et al. vergleicht, wird sehr schnell klar, dass diese Stoffe den Menschen nicht gefährden können – da sie vom Menschen stammen:
Aceton
Schripp et al. haben Konzentrationen von 25 Mikrogramm/m3 Aceton (das sind 10.39 PPB – Parts per Billion) gemessen.
Diskin et al. haben in der Ausatemluft Konzentrationen von 293-870 PPB gemessen.
Isopren
Schripp et al. haben Konzentrationen von 10 Mikrogramm/m3 Isopren (das sind 3.54 PPB) gemessen.
Diskin et al. haben in der Ausatemluft Konzentrationen von 55-171 PPB gemessen.Acetaldehyd
Schripp et al. haben Konzentrationen von 3 Mikrogramm/m3 Acetaldehyd (das sind 1.64 PPB) gemessen.
Diskin et al. haben in der Ausatemluft Konzentrationen von 2-5 PPB gemessen.
Wie schon geschrieben, gilt das gleiche laut Dr. Schripp für Essigsäure (acetic acid) und Formaldehyd.
Bleibt der Stoff „Butanon“:
“Butanon” (engl. 2-Butanone od. MEK) – Hier haben Schripp et al. Konzentrationen von 0.002 mg/m3 Butanon gemessen.
Butanon wird vorwiegend als Lösungsmittel verwendet ist in höherer Konzentration giftig (LD50 oral Ratte – 2740 mg/kg)
Die maximale Arbeitsplatz-Konzentration (MAK) und damit die maximal zulässige Konzentration eines Stoffes als Gas, Dampf oder Schwebstoff in der (Atem-) Luft am Arbeitsplatz, bei der kein Gesundheitsschaden zu erwarten ist, auch wenn man der Konzentration in der Regel 8 Stunden täglich, maximal 40 Stunden in der Woche ausgesetzt ist, von Butanon ist 200 ml pro m3 oder 600 mg pro m3. [23]
Damit lag der Messwert von Schripp et al. bezüglich Butanon 100.000 (EINHUNDERTTAUSEND) mal niedriger als der erlaubte MAK-Wert. Es könnten also 100.000 Menschen für 5 Minuten an einer EZigarette ziehen und der Gesetzlich zugelassene Maximalwert für einen Kubikmeter Luft wäre immer noch nicht überschritten!
Ein Großteil der von Schripp et al. gefundenen Stoffe sind ganz normale Stoffwechselprodukte, die jeder lebende Mensch beim Atemvorgang produziert. Dazu kommt, dass diese Stoffe in einer sehr geringen Menge vorhanden sind – Einer geringen Menge von der normalerweise keine Gefahren ausgehen. Wenn man also aufgrund der hier bei Schripp et al. gefundenen Stoffmengen vor der EZigarette warnen wollen würde, sollte man sich vorher Gedanken über die „Passivatmer“ (Nichtaucher, Nichtdampfer!) in seiner Umgebung machen: Diese emittieren nämlich diese Stoffe in teils erheblich größeren Konzentrationen.
„Jährlich sterben in Deutschland bis zu 140.000 Menschen an Krebs-, Herz-Kreislauf- oder Lungenerkrankungen, die auf Tabakkonsum zurückzuführen sind [1]. 25-30 Prozent aller Krebs-Todesfälle resultieren direkt vom Rauchen.“ (Stellungnahme der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. (DKG), 22.02.2013) „
Sie schreiben es ja selbst: Diese Todenfälle werden auf Tabakrauch zurückgeführt. Und zwar auf die vielen giftigen chem. Verbindungen im Tabakrauch – Nicht, wie auch die Experten sagen, auf das Nikotin!
Zu guter Letzt will ich Ihren Abschlusssatz zitieren:
„Mein Job ist es jedoch, dafür zu sorgen, dass Risiken, selbst wenn diese noch nicht abschließend eingeschätzt wurden, bekannt zu machen. Deshalb verstehe ich auch nicht, was ich „davon haben sollte“, wenn ich Risiken der E-Zigarette benenne und mich für eine weitergehende wissenschaftliche Untersuchung einsetze.“
Wenn jedoch keine Gefahren von der EZigarette für Dritte ausgehen, sieht das schon anders aus, oder?
In der Zeit zwischen Ihrer ersten Äußerung im Jahr 2012 und heute ist über ein Jahr vergangen. Bereits vor 2012 gab es viele Studien zu der EZigarette – welche in den letzten 12 Monaten erheblich erweitert worden sind. Sie plädieren für weitergehende wissenschaftliche Untersuchungen – Sind sie auch bereit diese zu lesen und vor allem diese zu beachten?
Meine abschließende Frage:
Sind Sie als Gesundheitspolitischer Sprecher ihrer Partei gewillt die wissenschaftlichen Ergebnisse mit in Ihre Arbeit und Entscheidungsfindung einfliessen zu lassen?
Knapp 100 Veröffentlichungen (Vorstudien, Studien, Fachbüchern) zu dem Thema sprechen eine deutliche Sprache. Diese Veröffentlichungen haben allesamt eins Gemeinsam:
Eine Schädlichkeit der EZigarette wurde in keinem Fall belegt, sondern vielmehr das Gegenteil: Dieses Produkt beinhaltet eine Riesenchance für die öffentliche Gesundheit – Diese Chance sollte sich Deutschland nicht entgehen lassen.
Mit freundlichem Gruß
P.S. Diesen Brief werde ich in meinem Blog „www.blog.rursus.de“ Online stellen und ihn somit zum „Offenen Brief“ machen. Sofern Sie mir eine Antwort zukommen lassen, werde ich – wenn Sie dem nicht ausdrücklich widersprechen – auch diesen entsprechend veröffentlichen.
Quellen:
[1] http://www.abgeordnetenwatch.de/frage-652-46983–f339811.html#q339811
[2] http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/17/087/1708772.pdf
[3] http://europepmc.org/abstract/MED/20483418
[4] http://www.epa.gov/iris/toxreviews/0364tr.pdf
[5] http://www.dge.de/modules.php?name=News&file=article&sid=163
[6] http://www.vzhh.de/ernaehrung/30798/acrylamid.aspx
[7] http://tobaccocontrol.bmj.com/content/20/3/243
[8] http://www.gbe-bund.de/gbe10/abrechnung.prc_abr_test_logon?p_uid=gasts&p_aid=&p_knoten=FID&p_sprache=D&p_suchstring=9408
[9] http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/16/050/1605049.pdf
[10] http://www.bfr.bund.de/cm/343/bfr_raet_zur_vorsicht_im_umgang_mit_elektronischen_zigaretten.pdf
[11] http://www.dimdi.de/static/de/klassi/icd-10-who/kodesuche/onlinefassungen/htmlamtl2013/
[12] http://de.sott.net/article/1146-Studie-Nikotin-alleine-macht-nicht-suchtig-es-sind-andere-Tabakstoffe
[13] http://www.scienceticker.info/news/EpAApuAEFyUvIdRGIu.shtml
[14] http://www.clivebates.com/?p=993
[15] http://www.bbc.co.uk/news/uk-21406540
[16] http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/8614291
[17] https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/Gesundheit/Todesursachen/Todesursachen.html
[18] http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22746209
[19] http://informahealthcare.com/doi/abs/10.3109/08958378.2012.724728
[20] http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1600-0668.2012.00792.x/pdf
[21] http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20510903
[22] http://hero.epa.gov/index.cfm?action=reference.details&reference_id=989514
[23] http://gestis.itrust.de/nxt/gateway.dll/gestis_de/013330.xml?f=templates$fn=default.htm$3.0
Theo
21. April 2013 - 0:19
da kann ich nur eins sagen: SAUBER!!!
MfG
Theo
Seit dem 08.11.2012 Dampfer
Seit dem 08.11.2012 Nichtraucher
Mitglied im Dampfertreff
sue108
21. April 2013 - 1:33
Hut ab, dass du noch höflich bleiben konntest. Mir hats bei dieser arroganten und ignoraten Antwort die Sprache verschlagen. Er hat EIN JAHR dafür gebraucht, und bis dahin war der Link, der natürlich zur original Ushyiama-Studie geführt hatte, halt tot. Kann ich auch nix für.
Wäre Herr Thomas ernsthaft am Dialog interessiert, dann wäre eine vernünftige Reaktion seinerseits gewesen: „Hallo Frau T., der Link ist tot, kann ich die Information noch woanders finden, die Sie mir da zukommen lassen wollten, um mir zu beweisen, dass meine Behauptungen über die Schädlichkeit von E-Zigaretten völlig falsch sind?“
Also MICH würde es schon verunsichern, wenn ich von etwas überzeugt wäre und dann mehrere Leute ankämen und mir sagten, dass ich mir die Informationsquellen, aus denen ich zitiere, lieber mal im Original ansehen sollte, weil da nämlich etwas ganz anderes drinsteht, als das, was ich da erzähle.
Ihn scheint das jedoch völlig kaltzulassen.
Ach mich kotzt das so an, dass die sich alle auf sich gegenseitig beziehen und verweisen und suggerieren, dass sie alle eigenständig zu den gleichen Schlussfolgerungen gekommen seien, und wenn drei seriöse Institutionen „unabhängig“ (lol) das Gleiche sagen, dann stimmt es auch, und alles andere ist unglaubwürdig.
Das Spielchen ist SO einfach zu durchschauen! Warum hört nicht endlich mal EIN Journalist oder EIN Politiker uns zu und ist bereit, es zumindest nicht gleich kategorisch auszuschließen, dass er von der WHO-Tabakkontrolle belogen und manipuliert wird?
Thomas Bayer
21. April 2013 - 3:15
Vielen Dank fuer diesen offenen Brief und
die ganze Arbeit, die dahintersteckt!
Mark Vörtmann
21. April 2013 - 14:39
endlich ein wissenschaftlicher Beitrag (wenn auch sehr ausführlich), der auch mal ZDF enthält und nicht nur „reine Vermutung“, so wie es derzeit in den Medien repräsentiert wird.
Es erscheint mir derzeit so, dass gewisse Aussagen und „angebliche Untersuchungen“ die e-Zigarette kippen sollen, ohne dies genau zu hinterfragen. Die Entwicklungszyklen und Fortschritte in der Technik und Forschung, sind mittlerweile so aussagekräftig, dass man sehr wohl die Folgen und Risiken einer e-Zigarette erforschen kann. (wenn man es will). Allerdings ist es ja auch viel einfacher, auf ein altbewährtes Steuereinnahme-Modell zurückzugreifen, welches sich seit vielen Jahren bewährt hat. Enttäuschend ist: wir sind in der Lage zum Mond zu fliegen, wir sind Vorreiter in der modernen Kriegsführung, wir bauen Autos die von alleine einparken, wir produzieren Mikrochips die vom menschlichen Auge nicht mehr wahrgenommen werden können – wir sind aber nicht in der Lage eine Aussagekräftige Studie zum Thema e-Dampfen zu erstellen?
Lieber Herr Thomas, wem wollen Sie das erzählen?
Rursus
21. April 2013 - 14:53
ZDF?
Chris Scholz
23. April 2013 - 17:38
Zahlen Daten Fakten – Consultant-Sprech =)
Saubere Antwort übrigens, Rursus.
Rursus
24. April 2013 - 1:05
Nur müssten diese Zahlen, Daten und Fakten auch mal von jemanden verstanden werden.
Warum bekommen die alle nicht in den Schädel, dass der im Moment eingeschlagene Kurs die Gesundheit von rund einem viertel der Bevölkerung schadet und nichts anders macht als die Einnahmen von Tabak und Pharmalobby zu sichern?
Martin Brüggmann
21. April 2013 - 14:45
Vielen Dank für diesen offenen Brief.
Werde mir das speichern, um bei den immer wiederkehrenden Disskusionen
Fakten in der Hand zu haben!
Rursus
21. April 2013 - 14:52
Vielen Dank für das Lob.
Zum abspeichern ist allerdings eher die Faktensammlung geeignet. Da ist wirklich nahezu ALLES drin 🙂
Phönix
21. April 2013 - 19:01
Rusus,
saubere Arbeit, mein Kompliment. Hier noch Fakten zum Thema Sucht bzw. Abhängigkeit. Zu jedem einzelnen Punkt gibt es Belege.
Nikotin:
1) Nikotin ist in üblicher niedriger Dosierung nicht toxisch (NETs, E-Zigarette)
2) Tierstudien zeigen, dass Nikotin nur wenig Suchtpotenzial aufweist.
3) Langjährige Studien zu NET-Produkten zeigen, dass Nikotin keine Abhängigkeit bewirkt
4) Die E-Zigarette verwendet Nikotin im gleichen Konzentrationsbereich wie NETs
Schlussfolgerung: Die E-Zigarette bewirkt keine oder kaum Abhängigkeit
Tabak
1) Nikotin ist in üblicher niedriger Dosierung nicht toxisch
2) Tierstudien zeigen, dass Nikotin nur wenig Suchtpotenzial aufweist.
3) Tabakerzeugnisse sind suchterzeugend und haben ein höheres Suchtpotenzial als reines Nikotin
4) Studien über menschlichen Drogenkonsum zeigen, dass Tabak über ein sehr hohes Abhängigkeitspotenzial verfügt.
5) Das Abhängigkeitspotential resultiert aus einer komplexen Mischung von Nikotin mit anderen Chemikalien im Tabakrauch
6) Suchtsurveys zeigen, dass weniger als ein Drittel der Raucher nach WHO-Kriterien süchtig ist
E-Zigarette und Abhängigkeit
1) Es gibt noch keine Suchtsurveys mit Dampfern nach WHO-Kriterien.
Logisch zwingend ist für die E-Zigarette eine deutlich bis drastisch niedrigere Prozentzahl abhängiger Nutzer nach WHO-Kriterien im Vergleich zu Rauchern zu erwarten, d.h. sehr weit unterhalb 30%.
Beste Grüsse
Phönix
(pronik.org)
Hafner Kurt
21. April 2013 - 23:18
herzlichen dank Rursus für deine wertvolle arbeit für uns dampfer
grüsse aus der mozartstadt
Achim Blank
22. April 2013 - 9:37
Vielen Dank und Hochachtung für diese umfangreiche Arbeit.
Deine abschliessende Frage wurde allerdings schon im Vorraus beantwortet
„Deshalb verstehe ich auch nicht, was ich “davon haben sollte”………
Rursus
22. April 2013 - 11:25
Da habe ich noch Hoffnung. Herr Thomas macht eigentlich einen Bodenständigen Eindruck und scheint Argumenten gegenüber offen zu sein. Nur weil er ggf. von den falschen Leuten nicht ganz so korrekte Informationen erhalten hat, muss das ja nicht heißén, dass er blind und taub ist.
Ich gehe da immer vom „guten im Menschen“ aus!
Ingolf Pärcher
5. Mai 2013 - 17:19
Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Hätten Sie so oder so auch an Mechthil Dyckmanns schicken können.
Sh. http://www.abgeordnetenwatch.de/frage-575-37544–f330430.html#q330430
Das ist genau der gleiche inkompetente Sermon, diesmal aus der gelben Ecke.
Aber wer nicht zuhören mag, hält sich einfach die Ohren zu und singt lau „Lalablah!“
Rursus
5. Mai 2013 - 22:42
Ich habe Frau Dyckmans auf AW mehrere Fragen gestellt: Sie hat sich immer herausgewunden 😉
Rainer Steinhauser
8. Mai 2013 - 13:23
Respekt!!!
Umfassend recherchiert und toll aufbereitet.
Ich bin selber seit 13 Wochen Dampfer und habe seither keine einzige Pyro mehr geraucht (vorher 30 Jahre lang ca 25 – 30 Stück am Tag) und den Nikotingehalt auch schon um die Hälfte gesenkt.
Aus diesem Grunde finde ich die Diskussion darüber, ob denn eine e-Zig auch zum Ausstieg aus der „Raucher-Ecke“ geeignet ist, als sehr lustig – von mir gibt es dafür ein klares JAAAAAAAAAAAAAAAAAA!!!
Bin sehr gespannt, wie es weitergeht in dem Thema.
In den Medien wird immer noch kommuniziert, dass die e-Zig ganz klar unter das NiSchG fällt. Es bleibt also spannend!!!
Gruß,
Rainer (aus NRW)
Rursus
8. Mai 2013 - 19:51
Kleiner Tipp: Mach Dir nicht so viel Stress mit der Nikotinreduzierung!
Wie z.B. Prof Britton sagt: „Die Auswirkungen von Nikotin sind vergleichbar mit Koffein!“
Oder gestern Prof. Dr. Etter (ein Wissenschaftler mit 20 Jahren Erfahrung in der Nikotinforschung!) in dem Workshop der EU zur EZigarette: „Die Nikotinsucht an sich ist nicht das Problem. Das Problem ist das (Tabak)Rauchen. Rauchen tötet Menschen, nicht das Nikotin!„
Kucky
17. Mai 2013 - 11:33
Gab es schon eine Reaktion auf deinen Brief
Rursus
22. Mai 2013 - 7:25
Hallo!
Nein, leider gibt es von Herrn Thomas noch keinerlei Reaktion!
Peter Helm
4. Dezember 2013 - 21:07
Hi,
die Angaben zum Nikotingehalt sollten hier berichtigt werden. Eine Tabakzigarette enthält nicht mehr als 1 mg Nikotin, d.h. eine 25er Schachtel 25 mg Nikotin. Der Autor unterstellt hier das knapp Zehnfache.
Zitat:
„Hier sollte sich jeder bewusst machen, dass die Nikotinkonzentration in einer Schachtel Tabakzigaretten ca. 240mg Nikotin pro Schachtel beträgt (eine Tabakzigarette enthält ca. 12 bis 14mg Nikotin!).“
Grüße
Peter
Rursus
4. Dezember 2013 - 21:28
Hi,
die Angaben zum Nikotingehalt in dem offenen Brief sind völlig in Ordnung. Eine Tabakzigarette enthält tatsächlich 12 bis 14mg Nikotin!
Ruhig mal auf eine Zigarettenschachtel in der Nähe schauen… Da steht „Der Rauch einer Zigarette enthält 1mg (oder bei einigen Marken auch 0,6mg) Nikotin.“
Das betrifft lediglich den Rauch – gemessen von einem „Zugroboter“….
Der im Artikel genannte Nikotingehalt stimmt 100%ig.
Siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Nikotin#Nicotingehalt_von_Tabakprodukten_und_Substituten
Peter Helm
4. Dezember 2013 - 22:59
Hi Rursus,
der von dir angegebene Nikotingehalt in der Tabakzigarette mag stimmen, aber schließlich wird die Zigarette geraucht und nicht gegessen. Hier wird der Eindruck erweckt, eine Schachtel Zigaretten hätte mit 240 mg mehr Nikotin als 10 ml Liquid (du schreibst ja 180 mg im vorheigen Absatz). Dieser direkte Vergleich wirkt auf mich unzulässig, zumal ich selber dampfe und weiss, welche Wirkung 10 ml Liquid haben bei 18mg Nic/ml.
Wenn es jemanden gibt, der diese Dosis täglich dampft, sollte die Politik vielleicht doch eingreifen?
Grüße
Peter
Rursus
4. Dezember 2013 - 23:22
N’abend.
Der Nikotingehalt von Zigaretten mag nicht nur stimmen, sondern er ist genau so wie beschrieben. Denn tatsächlich enthält eine Schachtel Zigaretten mehr Nikotin als 10ml „18er“ Liquid – Von daher verstehe ich das mit dem „Eindruck erwecken“ nicht!
Auch wenn eine Zigarette nicht gegessen sondern geraucht wird, dann ist dieser Wert wichtig, da immer wieder auf die Gefährlichkeit des Nikotins im Liquid hingewiesen wird.
Was Deinen Einwand bezüglich der Wirkung von 18mg Nikotin pro 1 ml angeht, kann ich hier ruhigen Gewissens auf eine Studie von Prof. Bullen hinweisen:
„Effect of an electronic nicotine delivery device (e cigarette) on desire to smoke and withdrawal, user preferences and nicotine delivery: randomised cross-over trial. Tob Control. 2010 Apr;19(2):98-103“
In dieser kann man lesen, dass ein 16mg-Liquid (also ein Liquid, dass 16mg Nikotin pro 1 ml enthält) 10 mal weniger Nikotin an den Körper liefert, als eine Tabakzigarette und 40% weniger als ein med. Nikotininhaltor.
Der gemessene maximale Nikotingehalt im Blutplasma war laut Bullen:
– Zigarette -> 13,4ng pro ml Blutplasma
– 16mg Liquid -> 1,3 ng pro ml Blutplasma
– Nikotininhalator -> 2,1 ng pro ml Blutplasma
Info 1: Nicht alles Nikotin aus dem Liquid geht auch tatsächlich in den Blutkreislauf über – Nikotin wird vom Körper relativ schnell abgebaut…
Info 2: Du machst wahrscheinlich den Fehler, den zur Zeit viele Poltiker begehen und nimmst an, dass 1ml Liquid mit einer Zigaretten zu vergleichen ist -> Dem ist nicht so!
Nur mal ein Hinweis: Es gibt Dampfer, die 38er Liquid konsumieren… Und davon ca. 4 – 5ml am Tag.
Genau so wie es starke Raucher gibt, die 70 bis 80 Zigaretten am Tag konsumieren (und wieder andere, die „nur“ 10 bis 20 Zigaretten am Tag rauchen).
Wo bitte schön muss da die Politik eingreifen? Alles in allem will sich mir der Sinn deines letzten Beitrags nicht erschließen…
Peter Helm
5. Dezember 2013 - 2:03
Rursus,
ich habe mich in deinem Blog gemeldet, weil mir deine Mengenangaben suspekt sind.
Ein ml Liquid entspricht ca 10 Zigaretten nach der Anzahl an Zügen, die man macht.
Bei 5 ml hast du also übersetzt schon 50 Zigaretten geraucht. Probier es doch mal mit einer 54er Stärke, soviel Nikotin ist das ja nicht. Ich fürchte nur, du kannst dann nicht mehr zurückschreiben.
Es sind genau diese Unklarheiten über die Mengen, die die Politik auf den Plan gerufen haben. Deswegen will die EU die Abgabemengen begrenzen. Es gibt heute schon verantwortungsvolle Händler, die ihre Liquids auf 12 mg begrenzen und gar nichts Höherdosiertes verkaufen. Es gibt aber auch Amateure, die 100er Basis als 36er verkaufen. Woher soll ich wissen was ich bekomme?
Ja, es gibt die Möglichkeit der Vergiftung, auch wenn man vielleicht nicht gleich abkratzt. Aber eLiquid ist kein Hustensaft, und deswegen wäre eine verantwortungsvolle Argumentation angebracht und keine Verharmlosung.
Nikotin war Gift und bleibt Gift.
Rursus
5. Dezember 2013 - 8:10
Meine Daten und Mengenangaben sind nicht Suspekt – Sie sind reine, nachvollziehbare Fakten (nicht umsonst gebe ich IMMER die Quellen an).
Tja… und auch deine anderen „Vorwürfe“ kann man leider nicht „einfach so“ verallgemeinern.
Entscheidend ist dabei nicht nur die Menge Nikotin im Liquid, sondern die absolute Menge des konsumierten Nikotins. Je mehr Liquid verdampft wird (durch leistungsfähigere Verdampfer oder längeren Gebrauch der EZigarette) umso niedriger kann die Konzentration sein und umgekehrt.
Das ist wie bei dem „Bärendienst“ welchen das EU-Parlament den Rauchern in der EU mit der Begrenzung des maximalen Nikotingehalts im Rauch von Zigaretten erwiesen hat: Das Ziel war es den Rauchern weniger vom „Suchterzeugenden und giftigen Nikotin“ zu geben – Dabei wurde völlig fallen gelassen, dass ein Tabakraucher unterschiedliche Nikotingehalte bei Zigaretten durch ein angepasstes Zugverhalten kompensiert. Wenn z.B. ein Raucher einer „normalen“ Zigarette zwischendurch ein „Ultralight-Produkt“ raucht, dann inhaliert er völlig anders…. Der Raucher inhaliert dann mal mehr – mal weniger tief, um einen bestimmten Nikotinlevel zu erreichen und kann so bis zu 4mg Nikotin aus einer Tabakzigarette gewinnen. Das ist bei Dampfern nicht anders: Wenn man einem Dampfer, welcher normalerweise 3ml 18er Liquid am Tag konsumiert, urplötzlich ein 9er Liquid gibt, dann wird sich höchstwahrscheinlich sein Zugverhalten anpassen (und er wird vermutlich die Doppelte Menge an Liquid verbrauchen – So dass er die halbierte Nikotinmenge kompensiert.
Bei den Rauchern ist nach der „Deckelung“ des Nikotingehaltes nur eins passiert: Sie kompensierten den verminderten Nikotingehalt damit, dass sie einfach mehr rauchten (und dabei ist das Nikotin im Rauch einer Zigarette noch einer der vergleichsweise harmlosen Stoffe). Bei einer Deckelung von Liquid auf z.B. 12 oder gar 2 mg würde auch nur zwei Dinge passieren: 1. Dampfer die im Moment konsumieren, würden mehr Liquid verbrauchen. 2. Neugierige Raucher, welche evtl. auf das Dampfen umsteigen wollen, würden es nicht schaffen, da der Nikotingehalt zu niedrig wäre.
Und letztendlich möchte ich auf Deinen Satz „Nikotin war Gift und bleibt Gift“ mit den Lehren von Paracelsus antworten: Alles ist Gift – Es kommt nur auf die Dosis an. Selbst der Konsum von Kaffee kann tödlich enden, wenn man es übertreibt. So liegt z.B. die LD50 (die Dosis eines Stoffes, bei der 50% einer bestimmten Population sterben) von Koffein bei 51mg pro Kg Körpergewicht.
Trotz der in hoher Dosierung toxischen Wirkung zeigt Nikotin, auch über viele Jahre in niedrigen Dosen genommen, nur geringe chronische Schädigungen des Organismus. Und diese „hohe Dosierung“ ist es, auf die es dabei ankommt…. Ich rate dazu diesen Artikel zu lesen. Prof. Dr. Bernd Mayer hat sich mal die Mühe gemacht und ist der tödlichen Dosis von Nikotin auf den Grund gegangen. Dabei kam heraus, dass die immer wieder überall zitierten „60mg Nikotin sind tödlich“ auf einen 150 Jahre alten Irrtum beruhen. In seiner (sehr vorsichtigen) Berechnung, kommt er letztendlich zu dem Schluss dass ca. 500mg Nikotin für einen Erwachsenen die tödliche Dosis sind.
Das sind die Fakten… Und dabei ist keine Verharmlosung enthalten – Wenn DU wissen willst, was in dem Liquid drin ist, was Du dir kaufst, dann kaufe bei Fachhändlern und nicht etwas Selbstgepanschtes auf dem Flohmarkt (Obwohl auch da die Gefahr einer Vergiftung sehr niedrig sein dürfte – Ich rate zum Studium der Daten des statistischen Bundesamts: KLICK – Wenn Nikotin sooooo giftig sein soll, wie Du es zur Zeit annimmst… Warum ist in den letzten Jahrzehnten daran niemand gestorben? 😉
Peter Helm
5. Dezember 2013 - 9:05
Rufus,
ich lasse dir deine Meinung. Ich erkenne, dass du Gegenargumenten nicht zugänglich bist. Aber erwarte dann auch nicht, dass sich die Politiker von dir überzeugen lassen. Leider müssen die Unbelehrbaren mit Gesetzen im Zaum gehalten werden, sonst gäbe es nur Chaos. Ich war Raucher und hatte überhaupt kein Problem mit dem Rauchverbot in Restaurants oder Büros. Ich bin jetzt Dampfer und hätte kein Problem mit einer Regulierung. Erstens kann ich als Konsument ordentliche Inhaltsangaben beim Liquid erwarten, was heute nicht der Fall ist. Zweitens habe ich keine Lust, als Steuer- und Beitragszahler die Halbleichen zu finanzieren, die mit schwersten Symptomen den Arzt um Hilfe betteln. Im vernünftigen Rahmen ist gegen das Genussmittel nichts zu sagen, aber die völlige Unbedenklichkeit auch höherer Mengen Nikotin zu propagieren ist unseriös und wird keinen Erfolg haben.
Rursus
5. Dezember 2013 - 9:08
Meinung? Gegenargumente?
Noch einmal in aller Deutlichkeit: Das sind FAKTEN!
Und genau bis dahin gehe ich mit meiner Meinung, wenn mir Argumente entgegen gebracht werden: Bis zu den Fakten.
Alles andere wäre eine Verdrehung der Tatsachen…
Und auch ganz Deutlich: Eine völlige Unbedenklichkeit höherer Mengen Nikotin propagiere ich nicht.
Du solltest mal an Deinem Leseverständnis arbeiten.
Ich habe lediglich auf die Äußerungen von Herrn Thomas mit Fakten reagiert.
Auf genau die selbe Weise habe ich Dein Halb und Viertelwissen behandelt. Du bist hier schon mit falschen Annahmen aufgeschlagen (und hast immer wieder zwischendurch versucht Dein Wissen als richtig dar zu stellen und meine (belegten!) Fakten zu diskreditieren).
Also entweder bist Du ein Troll oder gar der Herr Thomas….
elZette
19. Dezember 2013 - 12:47
„Erstens kann ich als Konsument ordentliche Inhaltsangaben beim Liquid erwarten, was heute nicht der Fall ist.“
Ich kenne keinen Händler der solches Liquid vertreibt bzw. überhaupt importiert bekommt!
Im Gegenteil. Manche haben so umfangreichen Angaben gemacht, dass der Wettbewerb diese genutzt hat um dieses Liquid nachzubauen.
Peter Helm
5. Dezember 2013 - 11:59
Die Fakten, mit denen du argumentierst, sind nur die Fakten, die dir gefallen. Du solltest auch mal Fakten sammeln, die dir eventuell nicht gefallen für ein ausgewogenes Bild. Neben den Herren Professoren sind vielleicht auch die Erfahrungen der Endnutzer interessant. Nimm dir die Zeit und lies mal genau: http://www.e-cigarette-forum.com/forum/health-safety-e-smoking/219442-so-what-happened.html
Rursus
5. Dezember 2013 - 12:15
Die Fakten mit denen ich argumentiere, sind die Fakten die wissenschaftlich belegt sind. Hier im Blog betrachte ich Regelmäßig (und kritisch) die Veröffentlichungen rund um das Thema „Nikotin“.
Da findet von meiner Seite aus kein Cherry-Picking statt – Das machen andere! Genau aus diesem Grund ist ja dieser Blog entstanden… Damit man auch mal einen Blick auf das „große Ganze“ bekommt. Mir hier so etwas vorzuwerfen, grenzt schon an Unverschämtheit.
Was Du da als Beispiel genannt hast, ist vergleichbar mit dem Vorfällen, wenn einzelne zu viele Nikotinkaugummi kauen oder ein paar Nikotipflaster auf einmal auf ihren Körper pappen. Des wegen werden jetzt aber die jetzt schon weitgehend Nutzlosen Nikotinkaugummi und Nikotinpflaster nicht noch mehr in ihrer Nikotinstärke herunterreguliert. Das sind Einzelfälle (und vor allem: Einzelfälle OHNE Folgeschäden!!!).
Das wäre so, als ob man generell die Geschwindigkeit von Autos auf 30 Km/h begrenzen würde, weil ein einzelner mal mit 270 über die Autbahn gerast ist und dabei eine Panikattacke bekommen hat.
Beobachtung: Irgendwelche Beispiele aus dem Netz ziehen, ohne jedwede wissenschaftliche Begründung, mit Halb und Viertelwissen um sich schmeissen… Und dann auch noch weiter darauf bestehen, dass Du Recht hast (obwohl ich dir die entsprechenden WISSENSCHAFTLICHEN Quellen genannt habe) und die Fakten ignorieren…. Nicht ich bin unbelehrbar – sondern Du!