E-Zigarette nur zu neun Prozent erfolgreich! Nur?

Vor kurzem habe ich endlich wieder einmal die Zeit gefunden diverse Berichte, welche sich in  in den letzten Wochen in meiner Linkliste angesammelt haben, eingehend zu betrachten. Im Gedächtnis geblieben ist mir dabei eine Sendung vom ZDF mit dem Titel „Volle Kanne – Wie gefährlich sind E-Zigaretten?“1

Bei dem Bericht ist mir bei der „Wirksamkeit“ von E-Zigaretten die Kinnlade auf den Schreibtisch gefallen. Wurde doch die Erfolgsquote beim Rauchstopp von E-Zigaretten dermaßen runtergespielt, dass ich mich fragte ob der Medizinfachmann von „Volle Kanne“ die „Erfolgsquoten“ der gängigen Rauchentwöhnungstherapien nicht kennt.

Aber dazu später mehr…

Link Tank 01/2015 – Neue Studien

Bei diesem „Link Tank“ soll (auch in Zukunft) ein schneller Überblick über kürzlich veröffentlichte wissenschaftliche Arbeiten gegeben werden. Den Anfang mache ich mit einer guten Studie und mit einer schlechten Studie:

  • Graham Moore et al.: „Electronic-cigarette use among young people in Wales: evidence from two cross-sectional surveys„, BMJ Open 2015, doi:10.1136/bmjopen-2014-007072

Wieder eine Studie, die den immer größer werdenden Berg an Beweisen untermauert , dass E-Zigaretten kein Einstiegsprodukt in den Tabakkonsum  sind.

Laut den Autoren der Studie sind E-Zigaretten zwar unter jugendlichen Rauchern und Nichtrauchern bekannt aber nur wenige werden zu dauerhaften Nutzern. Unter den wenigen, die die E-Zigarette dauerhaft nutzen, sind die meisten rauchende Jugendliche.

Germanwings: Gelockerte Schweigepflicht für kritische Berufsgruppen

Mir schwillt gerade beim lesen der Tagespresse der Hals an. Wie können einige Politiker nur fordern, dass Ärzte ihre Schweigepflicht bei bestimmten, kritischen Berufsgruppen, brechen sollen?
An all jene, die es betrifft:
Die erste Berufsgruppe, die so eine „gelockerte Schweigepflicht“ treffen müsste, sind Politiker!

Geistig instabile Politiker könnten Millionen von Rentnern und Arbeitslosen in die Altersarmut treiben!!

Ähm… Moment mal.. *grübelt*

Rursus

PS Meine Meinung: Das einzige was so eine „gelockerte Schweigepflicht bei kritischen Berufsgruppen“ bringen würde ist, dass die betreffenden Personen nicht mehr zum Arzt gehen und die Krankheit somit unbehandelt bleiben würde.

Offizielle Zahlen vom CDC zu E-Zigarettennutzung bei Jugendlichen

Zusammenfassung: Der folgende Artikel zeigt auf, wie das US-amerikanische „Center for Disease Control“ (CDC) Daten zum E-Zigarettenkonsum unter Jugendlichen nur in Teilaspekten veröffentlicht hat und so eine Gefahr des „Einstiegsprodukt E-Zigarette“ geschaffen hat, obwohl die nun verfügbaren Daten genau das Gegenteil andeuten. Bei Betrachtung des vor kurzem veröffentlichten Gesamtberichtes wird offensichtlich:

Noch deutlicher, als mit den Zahlen des CDC, kann nicht bewiesen werden: “E-Zigaretten sind kein Einstiegsprodukt in den Tabakkonsum!”

Die halbe Wahrheit

Im November 2014 hat das CDC einige Informationen bezüglich des „National Youth Tobacco Survey“ (einer großen Umfrage zu Tabak und E-Zigarettenkonsum unter Jugendlichen) von 2013 veröffentlicht.

Studie zum Nutzerverhalten von E-Zigarettenkonsumenten

Vor kurzem wurde eine neue Studie über das Nutzerverhalten von E-Zigarettenkonsumenten veröffentlicht:

  • Tackett AP, Lechner WV, DeMond MG, et al. „Biochemically verified smoking cessation and vaping beliefs among vape store customers. Addiction“, Feb 2015, http://dx.doi.org/10.1111/add.12878

Obwohl diese Querschnittstudie lediglich 181 Kunden von insgesamt 215 E-Zigarettengeschäften umfasst, ist sie doch interessant was die Aussagen über Geräteauswahl, Aromen und Rauchstatus von E-Zigarettenkonsumenten angeht:

  1. 86 % der Befragten haben E-Zigaretten ausprobiert, weil sie mit dem Tabakrauchen aufhören wollten.
  2. 89 % nutzten keine E-Zigaretten der ersten Generation („Cig-a-likes“), sondern E-Zigaretten der neueren Generation.

Mäuse, Menschen und subjektive Wissenschaftler

Am 4. Februar 2015 wurde eine neue Studie über die Auswirkungen von E-Zigarettendampf veröffentlicht:

  • Sussan TE, Gajghate S, Thimmulappa RK, Ma J, Kim J-H, et al. (2015) Exposure to Electronic Cigarettes Impairs Pulmonary Anti-Bacterial and Anti-Viral Defenses in a Mouse Model. PLoS ONE 10(2): e0116861. doi:10.1371/journal.pone.0116861

Um hier ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen, werde ich den Versuchsaufbau erklären, um dann über die tatsächlichen Auswirkungen des untersuchten Dampfs zum größten Lacher in der angeführten Studie zu kommen: Den freien Radikalen.

Versuchsaufbau

Die Forscher haben 20 Mäuse genommen und diese in zwei Gruppen zu je 10 aufgeteilt. Beide Gruppen wurden jeweils in eine eigene, zwei Liter Luft fassende, Kammer gesetzt.

Liste der Studien zum Thema E-Zigarette (Stand: Januar 2015)

Immer wieder hört und liest man in den Medien, dass „so gut wie keine wissenschaftlichen Studien zu E-Zigaretten existieren.“ bzw. „eine zu dürftige Datenlage zu E-Zigaretten“ vorherrscht, um „eine abschließende Beurteilung vorzunehmen“.

Um dieser immer wieder kolportierten Behauptung auf den Grund zu gehen, muss man sich lediglich vor Augen führen, dass die E-Zigarette bereits seit 10 Jahren auf dem freien Markt verfügbar ist.

Namhafte Wissenschaftler aus aller Welt wie M. Laugesen, Z. Cahn, T. Eissenberg, M. Siegel, C. Bullen, J.-F. Etter, R. West, K. Farsalinos und viele andere, welche unter anderem mit der WHO und vielen staatlichen Behörden zusammenarbeiten, haben die E-Zigarette und ihre Komponenten seit vielen Jahren im Fokus und untersuchen diese.

Formaldehyd – Wie man aus Moskitos Elefanten brät

Update vom 07. Juli 2015:
In der Zwischenzeit wurde der hier betrachtete „Letter to the Editor“ von mehreren Wissenschaftlern (unter anderen JL Nitzkin, K Farsalinos, M Siegel, RH Thomson, PM Lewis, SK Sodhi und A Khanna) kritisiert und Fragen aufgeworfen.

Auszug aus den veröffentlichten Kritiken:
Zitat: „The data presented by Jensen et al. (Jan. 22 issue)1 in their recent letter to the Editor do not support their conclusion that e-cigarette use presents a likely risk of excessive exposure to formaldehyde.

Originalartikel vom 23. Januar 2015:
Vor kurzem wurde im New England Journal of Medicine ein sogenannter „Letter to the Editor“ (ein mit hohem Stellenwert behafteter wissenschaftlicher Brief an den Herausgeber) veröffentlicht:

Sachstand zur E-Zigarette: Einstiegs- oder Ausstiegsprodukt?

Dieser Beitrag hat das Ziel die bisher veröffentlichten Studien und Fakten zum Thema „Einstiegsprodukt E-Zigarette“ zu nennen und zusammenzufassen. Dabei zeigt sich ein konsistentes Bild:

Alle bisher veröffentlichten Studien belegen die Behauptung, dass E-Zigaretten ein Einstiegsprodukt sein können, nicht! Mehr noch:  Alle bisher veröffentlichten Studien legen nahe, dass das Suchtpotenzial von E-Zigaretten niedrig ist und dass Jugendliche Nichtraucher nicht an der E-Zigarette interessiert sind. Die Anzahl der Jugendlichen Nichtraucher welche die E-Zigarette ausprobieren ist gering aber selbst wenn Jugendliche Nichtraucher die E-Zigarette ausprobieren, werden diese danach nicht zu Tabakrauchern oder E-Zigarettenkonsumenten.