Nice to know: Verursacht Nikotin Krebs?

Die Antwort auf diese Frage habe ich zwar schon in „Die elektrische Zigarette – Eine faktenbasierte Ausarbeitung unter Berücksichtigung von publizierten Quellen“ und auch ausufernd hier im Blog behandelt, trotzdem will ich noch einmal unter Berücksichtigung von offiziellen Quellen auf das Thema eingehen.

DIE offizielle Quelle schlechthin wäre die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Und tatsächlich findet man auf den Seiten der Internationalen Agentur für Krebsforschung (International Agency for Research on Cancer – IARC) die Antwort.

Die IARC ist eine Einrichtung der WHO und hat als Hauptaufgabe die Leitung und Koordinierung der Erforschung der Ursachen von Krebserkrankungen. Damit sind die Veröffentlichungen der IARC quasi der Goldstandard was den Kenntnisstand des im Moment gültigen Forschungsstandes angeht.

Nikotinresorption von Tabakzigaretten und E-Zigaretten

Wer schon immer mal wissen wollte, wie schnell Nikotin vom Körper aufgenommen (resorbiert) wird…

Bitte schön:

Chart by Visualizer

Quelle der Daten: Nicotine absorption from electronic cigarette use: comparison between first and new-generation devices

Erklärung des Diagramms

Von unten nach oben, sieht man die Nikotinkonzentration im Blut in Nanogramm (ng = Milliardstel Gramm) und von links nach rechts, den Zeitverlauf in Minuten.

Wie man aus Mücken Elefanten macht: Nikotin im Passivdampf

Diverse Anti-Rauch-Befürworter benutzen die Ergebnisse einer neuen Studie um zu argumentieren, dass EZigaretten ein erhebliches Gesundheitsrisiko für Umstehende sind. In der Studie von Goniewicz et al. steht, dass EZigaretten geringe Mengen von Nikotin an die Raumluft abgeben.

So hat zum Beispiel Stanton Glantz in seinem Blog geschrieben:

Übersetzung:
„die Studie zeigt, dass EZigarettennutzer Nikotin und Feinpartikel ausatmen und so an die Luft und damit auch an Umstehende abgeben“

Original:
„new study shows e-cig users exhale nicotine and fine particles into the air where bystanders are breathing.“

Report: Vergiftungsfälle durch Nikotinliquids in den USA

Der Bericht Adverse Effects of e-Cigarette Exposures von F. Lee Cantrell  liest sich im Detail sehr interessant!

In dem Bericht werden die Vergiftungsfälle durch die Nutzung von EZigaretten in den USA betrachtet. Dort wurde 2010 ein neues Indexverfahren (POISINDEX CODE) für Vergiftungen etabliert. Der Autor des Berichts, hat eben diese Datenbank nach Vergiftungsfällen durch EZigaretten durchsucht.

Herausgekommen ist dabei folgendes:

Von 2010 bis 2012 wurden lediglich 35 Fälle von Vergiftungen bei Personen im Alter zwischen 8 Monaten und 60 Jahren bekannt:

  • 4 in 2010,
  • 12 in 2011 und
  • 19 in 2012

Die tödliche Dosis Nikotin – Ein über 150 Jahre alter Irrtum

Es gibt Dinge, die man hinnimmt. Diesen werden einem als „das ist nun einmal so“ erklärt und dann ohne Gegenwehr akzeptiert.
Wenn man etwas kritischer ist, fängt man an diese Tatsachen zu hinterfragen – Jedoch… Sollten alle Quellen immer wieder die selbe Antwort liefern, fängt man normalerweise an, dies als „authentisch“ einzustufen.

Ein Beispiel für „authentische Informationen“ wäre dann z.B. die Ausarbeitung „Elektrische Zigaretten – ein Überblick“ in der man auf Seite 8 zu lesen bekommt:

„Sehr große Mengen Nikotin sind giftig: Rund 50 Milligramm Nikotin sind beim Verschlucken tödlich, für Kleinkinder ist bereits eine Menge von sechs Milligramm lebensbedrohlich.“

Und was ist mit dem Nikotin?

Dem einen oder anderen sind bestimmt nachfolgende Blogbeiträge ein Begriff:

Diese Beiträge haben eine Gemeinsamkeit:

Sie behandeln die wenigen Studien, die sich mit „bösen“ Schadstoffen in EZigarettendampf wie

  • Formaldehyd,
  • Acrolein,
  • Nitrosamine,
  • Acetaldehyd,
  • Schwermetalle etc.

beschäftigen.

Professor John Britton: Die Auswirkungen von Nikotin sind vergleichbar mit Coffein

Professor John Britton, Vorsitzender der „Tobacco Advisory Group“ des „Royal College of Physicians“ wurde am 11. Februar 2013 wie folgt von der „BBC“ zitiert:

„Nikotin selbst ist keine besonders gefährliche Droge“, sagt Prof. Britton – welcher die „Tobacco Advisory Group“ des „Royal College of Physicians“ leitet. „Es ist vergleichbar mit den Auswirkungen von Coffein.“

„Wenn alle Raucher in Großbritannien mit dem Tabakrauchen aufhören und anfangen würden EZigaretten zu konsumieren, könnten wir 5 Millionen Leben retten – von Menschen die heute leben. Es ist ein riesiges Potenzial für die öffentliche Gesundheit.“

Nikotin – Wirklich so schlecht wie sein Ruf?

Die Wirkung von Nikotin auf den menschlichen Körper ist bestens erforscht. Nachdem das Nikotin in den Körper gelangt ist, wird es schnell durch den Blutkreislauf verteilt und gelangt innerhalb kurzer Zeit über die Blut-Hirn-Schranke in das Gehirn. [1] Im Gehirn beeinflusst Nikotin das „positive Belohnungssystem“ indem es an bestimmten Rezeptoren andockt – Die Wirkung auf die sog. „nicotinischen Acetylcholinrezeptoren“ ist allerdings „reversibel“, also so geartet, dass der frühere Zustand nach einiger Zeit wieder hergestellt wird.

Die EU stellt sicher, dass in Zukunft nur noch Tabak- und Pharmaindustrie Nikotin verkaufen dürfen!

Hinweis/Update: Dieser Artikel ist vom 22. September 2012. Mittlerweile (2014) hat die EU die neue Tabakrichtlinie verhandelt, beschlossen und verkündet.
Siehe: Die neue EU-Tabakrichtlinie (2014/40/EU)

Die Europäische Union bereitet sich darauf vor, elektrische Zigaretten zu verbieten und zwingt damit Raucher nur noch die gefährlichste Art Nikotinhaltiger Produkte zu nutzen: Tabak!

Laut einem Arbeitspapier, welches dem Magazin „Taboacco Journal International“ zugespielt wurde [1], enthält die überarbeitete „EU-Richtlinie über Tabakerzeugnisse“ ein empfohlenes Verbot über das Inverkehrbringen aller elektrischer Zigaretten. Ganz allgemein enthält die Richtlinie ein Verbot über die Vermarktung aller rauchlosen Nikotinprodukte, außer des schwedischen Snus. Das bedeutet nichts anders als, dass in Zukunft neben Lösbaren Nikotinprodukten nicht nur elektrische Zigaretten verboten wären, sondern auch alle anderen Tabakprodukte, außer dem schwedischen Snus, auch verboten wären.

Ich bin es so leid – Änderung Tabakerzeugnisgesetz

Link: Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Tabakerzeugnisgesetzes

Aus der Begründung (Seite 8) :

Über die Vorgaben der Richtlinie hinaus sollen auch nikotinfreie elektronische Zigaretten und Nachfüllbehälter reguliert werden, soweit dies zum Schutz der Verbraucherinnen und Verbraucher vor Gesundheitsschäden erforderlich ist. Des Weiteren sind für Tabakerzeugnisse, elektronische Zigaretten und Nachfüllbehälter zusätzliche Werbeverbote und Werbebeschränkungen vorgesehen. Die Regelung zu Pflanzenschutzmitteln in oder auf Tabakerzeugnissen wird überarbeitet.

und